29. 11. 2023 Daniel Cohn-Bendit ist immer noch nicht altersmilde

Können Sie sich noch an das grüne Urgestein Daniel Cohn-Bendit erinnern? Der in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zusammen mit Josef Fischer, genannt „Joschka“, ein Bürgerschreck par excellence war?
Zuerst kurz zu Fischer: 1731 war die Familie Fischer von Deutschland nach Ungarn übergesiedelt, und nach dem 2. Weltkrieg wurden sie dort vertrieben und kamen zurück. Hier wurde Klein-Josef 1948 in Gerabronn in Baden-Württemberg geboren. Noch vor Beendigung der Untersekunda verließ er ohne Abschluss1965 das Gottlieb-Daimler-Gymnasium in Stuttgart-Bad Cannstatt und begann eine Lehre.
Sein weiterer Lebensweg als linker Revoluzzer einschl. der Schlägereien mit der Polizei in Frankfurt/Main ist allseits bekannt. Dass er es später ohne schulischen Abschluss bis zum Bundesaußenminister brachte, wie auch Katrin Göring-Eckardt ohne Studienabschluss bis zur stellv. Vorsitzenden des Bundestages aufstieg, ist ohne Beispiel.
 
Zurück zu Marc Daniel Cohn-Bendit: Die Eltern, Deutsche jüdischen Glaubens, flohen vor den Nazis nach Frankreich, wo Klein-Daniel am 4. 4. 1945 als Staatenloser geboren wurde. 1952 kam der Vater nach Deutschland zurück, um in Berlin als Rechtsanwalt zu arbeiten. Stolz gab er an, bekennender Atheist und engagierter Trotzkist zu sein. Die Mutter und Daniel blieben noch einige Jahre in Frankreich; 1956 siedelten sie ebenfalls nach Frankfurt am Main über.
In den 68er Jahren, der „Blüte“ der Studentenunruhen in der Bundesrepublik und in Europa, war Daniel bekannter Sprecher der Pariser Studenten. Nach seiner Ausweisung aus Frankreich kam er wieder nach Deutschland, trat dem SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) bei und war in der APO (Außerparlamentarische Opposition) aktiv. Er gehörte zur Sponti-Szene in Frankfurt/Main und gab das linksradikale Hetzblatt „Pflasterstrand“ heraus, das seinen Namen von den Wurfgeschossen der linksradikalen Studenten-Szene ableitete.
 
In Frankfurt/Main lernten sich Cohn-Bendit und Fischer, die beiden Vorzeige-Revoluzzer, kennen.
Lassen wir ´mal die folgenden Jahre ruhen, in denen die beiden nach vergeblichen Versuchen der Weltrevolution ihren Weg durch die bundesdeutschen Institutionen erfolgreich absolvierten. Wie schon erwähnt, wurde Fischer bundesdeutscher Außenminister, Cohn-Bendit erst Dezernent der Frankfurter Stadtverwaltung und später Europa-Abgeordneter der Grünen.

Um Fischer war es in den letzten Jahren recht ruhig geworden, allerdings nicht um Cohn-Bendit.
Jetzt hat er sich in Zusammenhang mit dem Bundesparteitag der Grünen wieder zu Wort gemeldet.
Sein erklärter Gegner war und ist Friedrich Merz (CDU), den auch Cohn-Bendits politische grünen Freunde auf dem Kieker haben. Aber die Ausfälle gegen Merz, seine Charakterisierung als Ewiggestriger und seelenloser Gegner der kleinen Leute, sind noch recht harmlos.

Was der schäumende Cohn-Bendit von sich gab, zitiert die Süddeutsche Zeitung wörtlich wie folgt:: „Im Grunde genommen wollen sie die Parenthese, dieses Zwischenspiel mit den Grünen, beenden. Dieses bürgerliche Gesocks“ – er entschuldigt sich sofort für das Wort und schimpft gleich weiter – „die Bürgerlichen haben sich die Grünen zum Hauptfeind erkoren. Sie meinen, die Republik gehört ihnen allein. Da sind die Grünen wie die Juden, sie stören nur.“

So diskreditiert sich Cohn-Bendit als Alt-68er in seiner Verachtung für unseren Staat selbst! Von den Grünen gab es zeitnah keine Stellungnahmen zu Cohn-Bendits Tirade. Mit einer Ausnahme: Der langjährige Grünen-Abgeordnete und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, nannte Cohn-Bendits Äußerungen auf der Plattform X „Deplatziert. Daneben. Ahistorisch. Absurd.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.