1. 10. 2023 Unsere öffentlich-rechtlichen Schein-Unternehmer
Talkshows wie „Maischberger“, „Anne Will“ oder „Hart aber fair“ werden nicht von der ARD produziert, sondern von Produktionsfirmen, die in der Regel den Moderatoren gehören. Wie das Portal Business Insider schreibt, steht hinter jeder Sendung – wie schon länger üblich – ein „kompliziertes Geflecht aus diskreten Verträgen und detailreichen Absprachen“. Der eigentliche Sinn dieser Geflechte ist vor allem, hohe Geldzahlungen an die Moderatoren und ihre Mitarbeiter zu ermöglichen, die nicht an öffentlich-rechtliche Gehaltsstrukturen gebunden sind. Die Talkmaster können dadurch doppelt kassieren: einmal die direkten Gagen der Sender und dann noch die Gewinne ihrer Firmen.
ARD und ZDF sind als öffentlich-rechtliche Sender konkurrenzlos. Niemand ihrer Spitzenmanager trägt ein unternehmerisches Risiko. Denn die Endabnehmer, wir Zuschauer und Hörer, haben keine Wahl. Selbst wenn wir auf Privatsender umschalten, zahlen wir die staatlich festgelegten Gebühren, die es den Anstalten ermöglichen, horrende Preise für die Erzeugnisse von Will, Böhmermann und Co. zu zahlen.
Es sind fürstliche Summen, wie sie sonst nirgendwo im öffentlichen Dienst, nicht mal im Kanzleramt, gezahlt werden und mit den Vorstandsgehältern großer Konzerne mithalten.
Beispiel „Anne Will“: Die ARD zahlt dafür rund 7,5 Millionen Euro pro Jahr, das heißt pro Sendung rund 250.000 Euro oder 4100 Euro pro Sende-Minute. Ob das der Grund ist, dass bei Ende der Sendung eine endlose Liste mit Mitarbeitern durch das Bild läuft, um dem Zuschauer glauben zu machen, dass die Einnahmen durch ganz viele Leute geteilt werden? Wills Firma machte 2021 einen Bilanzgewinn von rund 1,2 Millionen Euro. Wer steckt sich das Geld wohl ein? Näheres finden Sie bei unserer so gehassten BILD-Zeitung
Beim ZDF ist es nicht anders. Auch Jan Böhmermann – durch zahlreiche fehlerhafte Recherchen und jüngst durch die Affäre um Nancy Faeser und Arne Schönbohm in die Kritik geraten – ist Mitinhaber einer Firma namens „Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld“. Die produziert als Auftragnehmer des ZDF die Sendung „ZDF Magazin Royale“.
Es sind also Schein-Geschäftsbeziehungen, und Moderatoren wie Will, Maischberger oder Böhmermann sind Pseudo-Unternehmer, die an keinem Markt konkurrieren oder Wagnisse eingehen, die sonst in der Marktwirtschaften einen hohen Unternehmensgewinn rechtfertigen.
Zeitungsverlage müssen bekanntlich jeden Euro umdrehen und stehen unter dem Dauerdruck eines tendenziell eher schrumpfenden Marktes. Das müssen ARD und ZDF nicht. Niemand von den Beteiligten trägt da ein unternehmerisches Risiko. Denn wir Endabnehmer haben keine Wahl. Wir sind keine freien Konsumenten, sondern stehen unter dem staatlichen Zwang, Gebühren zu zahlen. Und , die ermöglichen es den Anstalten, unglaubliche Preise für die Erzeugnisse von Will, Böhmermann und Co. zu zahlen.