1. 7. 2023 Die Ex-Bundeskanzlerin, die Ministerinnen und ihre Visagisten

Natürlich möchten die Politiker, vor allem die weiblichen, wie alle Menschen gut aussehen und positiv im Fernsehen, in der Presse, auf Fotos oder in natura im Bundestag oder bei Staats- und anderen Besuchen vorteilhaft ´rüberkommen. So auch die Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel  oder die gegenwärtige Außenminister Annalena Baerbock.

Von den Beiden wurde jetzt bekannt, dass sie während ihrer Amtszeit – Merkel sogar bis heute - neben ihren persönlichen Referenten und anderen dienstbaren Geistern auch Visagisten und Haarstylisten in ihrer Entourage haben, die vor allem auf das positive Outfit ihrer Dienstherren weiblichen Geschlechts zuhause oder im Ausland zu achten haben. Bei gewissen Staatsbesuchen, zum Beispiel im frauenfeindlichen Saudi-Arabien, kann man das noch tolerieren, denn professionelle Schminker oder Friseure resp. Friseusen dürften dort so leicht nicht aufzutreiben sein.

Aber von diesen wenigen Auslandsreisen abgesehen, stößt es einem doch sauer auf, dass die persönlichen  Dienstleister für Make-up und Frisur vom Steuerzahler, also von uns allen, bezahlt werden. Wer sich als Ex-Kanzlerin oder Außenministerin die Haare nicht selbst frisieren oder nicht allein das Make-up auftragen möchte, sollte die dafür zuständigen dienstbaren Geister selbst bezahlen. Das Geld dafür haben sie als Ministerinnen und Mitglieder des Deutschen Bundestages bekommen, denn als solche steht ihnen eine monatliche Kostenpauschale u. a. für derartige Fälle in Höhe von 4.418,09 € zur Verfügung. Hinzu kommt eine steuerfreie Pauschale als Ministerinnen in Höhe von 3581 € p.a. Für die Bezahlung ihrer Mitarbeiter erhalten sie pro Monat 23.205 €. Haben sie eigentlich kein schlechtes Gewissen, wenn sie darüber hinaus ihre Verschönerungs-Künstlerinnen zusätzlich über den Bundeshaushalt bezahlen lassen?

Da darf, nein da muss man die Frage stellen, ob denn auch andere Ministerinnen derartige Vergünstigungen hatten bzw. haben oder ob gar bei Ministern männlichen Geschlechts (m/d) ebenfalls persönliche Verschönerungs-Künstler an ihrer Seite zu finden sind. Und wie sieht es mit den Staatssekretären, also den Vertretern ihres jeweiligen Chefs in den Ministerien und im Bundeskanzleramt aus? Dürfen sie sich auch die Haare auf Staatskosten schneiden oder den Lippenstift nachziehen lassen oder nur, wenn sie in Vertretung ihrer Chefs ins Ausland reisen?

Der Bund der Steuerzahler hat herausgefunden, dass die Ausgaben für Fotografen, Visagisten oder Friseure im Jahr 2022 auf 1,5 Mio. Euro gestiegen sind,, also 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Am teuersten war eine Maskenbildnerin für Annalena Baerbock, die sie zu Foto- und Fernsehterminen im In- und Ausland begleitet und deren Dienstleistungen mit 137.000 Euro zu Buche schlugen.

 

Mit Verlaub, das geht zu weit! Unser Staat ist kein Selbstbedienungsladen, auch wenn man bei der Höhe der Gehälter und der Summe der Zulagen und Aufwandsentschädigungen für Kanzler und Minister weiblichen Geschlechts ins Grübeln kommt, ob man dem nicht schon sehr nahe gekommen ist.