27. 6. 2023 Der AfD-Kandidat wurde zum Landrat in Sonneberg gewählt
Ein Aufschrei ging durch die bundesdeutsche Presse: Die Sonneberger Bevölkerung, genau genommen die Wähler in Sonneberg, haben einen AfD-Kandidaten zum Landrat gewählt. Einen von 294 Landräten in Deutschland!
Kein Mensch regt sich heute noch auf, dass die SED-Nachfolgepartei, die LINKE, im Bundestag oder in Landtagen sitzt und sogar in einigen Bundesländern an der Regierung beteiligt ist. Lediglich die CDU/CSU-Fraktion verweigert die Zusammenarbeit mit ihnen. Bei der AfD ist das anders! Sie wird unisono von allen anderen Fraktionen gemieden, und ihre Anträge werden – wiederum unisono – von allen abgelehnt, auch wenn sie noch so vernünftig sind. Man merkt das daran, dass die Anträge nach einer gewissen Zeit, wenn man glaubt, der geneigte Wähler habe das vergessen, von einer anderen Fraktion erneut eingebracht werden. Man gibt sich nicht einmal die Mühe, den Text so deutlich zu ändern, dass der ursprüngliche Verfasser nicht mehr zu erkennen wäre.
Nein, ein Ruhmesblatt für unsere Demokratie war das nicht. Allen voran die CDU, die kein gutes Haar an der AfD lässt, will sie doch offensichtlich vergessen machen, dass die Gründer der AfD aus der CDU hervorgegangen sind. Grund war die Merkel-Politik, die offensichtlich versucht hat, die SPD und die Grünen links zu überholen. War es da ein Wunder, dass Bürgerlich-Konservative eine eigene Partei gründen mussten, wollten sie diesen Linksschwenk nicht mitmachen?
Jetzt hat also die Partei im rechen politischen Spektrum den ersten Landrat! Schwer genug, denn bei dieser Parteienvielfalt mehr als 50 Prozent der Wähler auf sich zu vereinigen, ist schon bemerkenswert! Nun kommen in den nächsten Monaten und Jahren einige Kommunal- und Landtagswahlen auf uns zu, bei der die AfD für die eine oder andere Überraschung gut ist. Und das bei Spitzenkandidaten wie Alice Weidel oder Tino Chrupalla, die wahrlich keine Sympathie-Träger sind! Da darf man die Frage stellen, welche Wahlerfolge die AfD zu verzeichnen hätte, wenn sie rhetorisch geschickte und sympathisch ´rüberkommende Menschen in ihrer Führungsriege hätte. In der Nachwuchsriege sind durchaus einige vorstellbar.
Und bei den anderen Parteien? Sympathie-Träger sind bei der SPD wahrlich nicht zu erkennen, weder Bundeskanzler Scholz noch Saskia Esken oder Kevin Kühnert. Bei den Grünen werden Habeck und Baerbock gerade demontiert, und Ricarda Lang ist wahrlich kein Ersatz. Die Linken zerlegen sich zur Zeit in ihrer Auseinandersetzung intern gegenseitig, wenn man z. B. an Sahra Wagenknecht denkt. Auch die FDP ist kein Musterbeispiel, rutscht sie doch immer näher an die 5-Prozent-Hürde heran.
Bleibt die CDU/CSU-Fraktion. Aber ob die in ihrer jahrzehntelangen Streiterei zwischen CDU und CSU eine Alternative ist, darf auch bezweifelt werden. Vielleicht erscheint sie vielen als das kleinste Übel.
Fassen wir zusammen: Die AfD erstarkt, aber nicht weil sie ein tolles Wahlprogramm oder sympathische Spitzenkräfte hätte, sondern weil die anderen Parteien so grottenschlecht, nicht zuletzt durch die ständigen Auseinandersetzungen in der Regierungskoalition, vom Wähler wahrgenommen werden.
Also nicht auf die AfD schimpfen, sondern sich an die eigene Nase fassen!
Übrigens kann einem der neue Landrat in Sonneberg leid tun. Alle Parteien werden zusammen mit unserer meist links verorteten Presse jeden seiner Schritte, Worte und Gesten auf die Goldwaage legen! Da muss man doch irgendetwas finden können, mit dem dieser Mensch sich als Nazi offenbart!