20. 12. 2022 Der Ministerpräsident der Niederlande hat sich entschuldigt

Am Montag, dem 19. 12. 2022, hat sich Mark Rutte dafür entschuldigt, was die niederländischen Mitbürger vor mehreren hundert Jahren ca. 500.000 Schwarzafrikanern angetan haben. Die wurden als Sklaven in die niederländischen Kolonien verschleppt, waren doch die Niederlande seinerzeit die drittgrößte Kolonialmacht auf der Erde.

Gut, dass es der Ministerpräsident getan hat, Ds erinnert an Willy Brandt und seinen Kniefall in Warschau. Aber die Entschuldigung hätte besser dem niederländischen Königshaus zu Gesicht gestanden, denn die Königshäuser waren damals die absolutistischen Herrscher ihrer Staaten. War doch beispielsweise der Kongo Privatbesitz des belgischen Königs Leopold II und wurde ebenso grausam wie erbarmungslos von diesem ausgebeutet. Wo bleibt dessen Entschuldigung resp. die seiner Nachfolger?

Von den damaligen Sklaven der Niederländer, Belgier, Franzosen,  Engländer und sogar der US-Amerikaner (Onkel Toms Hütte) lebt heute keiner mehr. Trotzdem ist die Entschuldigung ein ebenso angemessener wie überfälliger Schritt.

Aber wie weit geht man in der Geschichte zurück? Haben doch nahezu alle Völker Unrecht auf sich geladen, wenn sie nur stark genug waren. Sollen sich die Perser bei den Griechen entschuldigen, die sie in der Antike mehrmals überfallen haben? Oder die Römer, die rund um das Mittelmeer alle Völker unterjocht und versklavt hatten? Und wie steht es mit dem Papst, dessen weltliche Herrschaft im Mittelalter kaum besser war und der die Missliebigen ins Fegefeuer auf dem Scheiterhaufen schickte? Oder Napoleon, der wie Hitler, aber weit vor ihm, ganz Europa und Nordafrika mit Krieg überzogen hat? Nein, die Franzosen verneigen sich immer noch ehrerbietig vor ihm im Invalidendom

Und wenn wir Deutschen glauben, uns ruhig zurücklehnen zu können, dann sei auch an unsere Kolonialzeit erinnert, vor allem aber an das Unrecht des III. Reiches!

Bringen wir es auf den Punkt; Zu allen Zeiten hat es Kriege, Unterwerfungen anderer Völker und schlimmes Unrecht gegeben. Der Ukraine-Krieg ist dabei nur ein aktuelles Beispiel. Wenn wir künftig davon verschont werden wollen, brauchen wir eine starke Armee, gegebenenfalls zusammen mit anderen Ländern (NATO), die Überfälle nicht gar nicht erst zulässt.

Auch das sollte eine Konsequenz aus der Entschuldigung des niederländischen Ministerpräsidenten sein!