13. 11. 2022 Baerbocks „feministische“ Außenpolitik

Laut einer jüngst veröffentlichten Umfrage hat knapp die Hälfte der Deutschen noch nie etwas von einer „feministischen Außenpolitik“ gehört. Nur etwa ein Zehntel glaubt zu wissen, was der Begriff bedeutet. Die Neuausrichtung der Berliner Außenpolitik unter Baerbock bleibt ein Blasenphänomen ohne wirkliche Substanz.

Dabei hätte die Außenministerin in den vergangenen acht Wochen zahllose Möglichkeiten gehabt, eine „feministische Außenpolitik“ mit Leben zu füllen. Zum Beispiel im Iran, wo die 22-jährige Mahsa Amini von der Sittenpolizei (!) wegen eines nicht korrekt getragenen Kopftuches in Polizeigewahrsam genommen und dort gestorben ist. Dort protestieren die Menschen, in vorderster Linie die Frauen, gegen die Mullahs, und das Regime reagiert mit Festnahmen, Schüssen und jetzt sogar mit einem Todesurteil. Wer auf diese historische Situation nur halbherzig reagiert, wie es das Auswärtige Amt tut, kann nicht mehr glaubwürdig von einer „feministischen Außenpolitik“ sprechen.

Unsere Wortschöpferin und Frontfrau der feministischen Außenpolitik, die Außenministerin Annalena Baerbock, ist kaum zu hören. Sollte sich ihre ausgerufene feministische Außenpolitik nur darauf beziehen, dass unser Land nun eine Frau als Außenministerin hat? Oder meint sie damit, dass sie nun alle gut dotierten Posten im Außen-Ministerium und in den Botschaften mit Frauen besetzt? Nachzuvollziehen wäre das, denn die Grünen sind im Bund zum ersten Mal an den Töpfen und haben eine ganze Menge verdienter Mit-Grüner, die nach guter staatlicher Bezahlung lechzen.

Doch der Begriff der „feministischen Außenpolitik“ ist eh dummes Zeug. Denn die Sicherheitspolitik oder die Europapolitik oder die anderen Politikfelder sind nicht maskulin oder feminin, sondern sollten allen Deutschen, also auch den Männern, zugute kommen!

Auch hier wieder: Si tacuisses, philosopha mansisses! (Wenn Du geschwiegen hättest, wärest Du eine Philosophin geblieben)