12. 10. 2022 Vertrauensstudie der Uni Bielefeld

Die Universität Bielefeld hat Anfang September `22 im Auftrag der Bepanthen Kinderförderung (Bayer Leverkusen) eine Studie zum Vertrauen junger Menschen in die Zukunft und die Institutionen vorgelegt. Hieran wurden über 1.500 Kinder (6 bis 11 Jahre) und Jugendliche (12 bis 16 Jahre) interviewt.

Ein zentrales Ergebnis der Befragung war, dass die deutliche Mehrheit der Jugendlichen den Zeitungen (75,8 Prozent) und den Journalisten (71,6 Prozent) nicht vertraut. Mehr als ein Drittel der Jugendlichen vermutet, dass die Medien absichtlich wichtige Informationen zurückhalten (37,9 Prozent) und nur ihre eigene Meinung verbreiten (32,8 Prozent).

Natürlich ist eine gesunde Skepsis bei allen Nachrichten angebracht, aber wenn drei Viertel der befragten Kinder und Jugendlichen den Zeitungen und den Journalisten nicht vertrauen, dann ist das schon bemerkenswert. Zwar macht die Studie keine Unterscheidung zwischen Fernsehen, Hörfunk und Printpresse, aber alle sollten sich selbstkritisch die Frage stellen, worauf das wohl zurückzuführen ist.  Denn es gibt deutliche Parallelen zu vergleichbaren Befragungen von Erwachsenen. Aber wie man die Presse kennt, wird sie wieder einmal jegliche Schuld von sich weisen!

Auch das Vertrauen in öffentliche Einrichtungen, wie z. B. Behörden oder politische Organisationen, ist unter Jugendlichen nur mäßig ausgeprägt. Nur jeder zweite Jugendliche vertraut der Bundesregierung (53,9 Prozent) oder den Vereinten Nationen (54,0 Prozent). Deutlich höheres Vertrauen genießen dagegen Wissenschaftler (76,1 Prozent) und – wie auch schon frühere Studien erbracht haben – die Polizei (79,9 Prozent).

Nach dem Vertrauen in die Kirchen hat man diesmal aus guten Gründen nicht gefragt – das Ergebnis wäre wohl verheerend geworden!