21. 7. 2022 Baerbock und die „weibliche Außenpolitik“

Eigentlich ist es schade: Bisher ist Annalena Baerbock durch eine recht vernünftige Amtsführung als Außenministerin aufgefallen. Sie hat Dinge beim Namen genannt und aufgegriffen, die der Zauderin Merkel und ihrem Nachfolger Scholz nicht über die Lippen gekommen wären.  Aber jetzt fordert sie eine „weibliche Außenpolitik“!

Was bedeutet das? Ist die Einbindung in das westliche, demokratische Staatenbündnis männlichen oder weiblichen Geschlechts?  Oder die Europapolitik – oder das Verhältnis zu Drittstaaten? Die Förderung von Entwicklungsländern oder unser Verhältnis zu Russland? Spätestens, wenn man sich darüber Gedanken macht, merkt man, welch horrender Blödsinn über ihre Lippen gekommen ist! Denn es gibt keine männliche oder weibliche Außenpolitik - es gibt nur eine deutsche Außenpolitik! Und die hat die Interessen aller Deutschen, der Männer wie der Frauen (auch der Diversen), zu vertreten.

Aber es gibt männliche und weibliche Diplomaten. Nachtigall, ick hör´dir trapsen! Schnell wird einem klar,  dass es unserer Annalena allein darum geht, die weiblichen Diplomaten bei Einstellungen, Beförderungen oder der Besetzung von wichtigen Posten zu bevorzugen. Zu bevorzugen - wem gegenüber? Natürlich gegenüber ihren männlichen Kollegen. Kurz gesagt, eine Bevorzugung von Frauen ist nur möglich, wenn andere, also die Männer, benachteikligt werden!

Vielleicht sollte man die Außenministerin, die in ihrem Amtseid die Beachtung des Grundgesetzes und der anderen Bundesgesetze geschworen hat, einmal mit der Nase auf Artikel 3 Abs. 3 GG stoßen: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. …“

Schlimm genug, dass schon gegen die gleiche Behandlung von politisch unterschiedlich Denkenden verstoßen wird, indem – nicht erst jetzt – die Angehörigen der politischen Partei des Außenministers (m/w/d) die Priorität haben, was man mit „Vertrauen“ gegenüber den Mitarbeitern begründet.

Jetzt wird auch noch die weibliche Hälfte der Bevölkerung bevorzugt! Ist es falsch, den Standpunkt zu vertreten, dass der Bestgeeignete (m/w/d) einen Posten übertragen bekommen soll ohne Rücksicht darauf, ob er ein Mann oder eine Frau ist? Der Sache wäre es dienlich!