6. 7. 2022 Bundesregierung gibt 271 Mio. Euro für Beraterverträge aus

Die Aufsicht über die Regierung übt in der Regel die Opposition aus. So brachte es eine Anfrage der Linken an den Tag, dass die neue Bundesregierung bereits in den ersten sechs Monaten 271 Mio. Euro für 305 Beraterverträge ausgegeben hat.

Darf man daraus den Schluss ziehen, dass die Mitarbeiter in den Ministerien so unfähig sind, dass die jeweilige Hausspitze den Sachversand teuer von außen einkaufen muss? Oder vertrauen die Minister und ihre Staatssekretäre den eigenen Leuten nicht? Oder ist die Spitze gar so inkompetent, dass sie sich zusätzlich von Außenstehenden zuarbeiten lassen muss?

Das Verkehrsministerium (Wissing, FDP) hat 23 Verträge ausgelöst, wovon die meisten die Bahn  AG betreffen.  Allerdings sei die Zahl nicht vollständig, gab der Minister zu. Das Finanzministerium (Lindner, FDP) hat 17 Verträge geschlossen, und das Wirtschaftsministerium (Habeck, Grüne) folgt mit 16 Verträgen.

Aber mit deutlichem Abstand liegt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit 80 Verträgen im Wert von 237,5 Mio. Euro (= 87,6 Prozent der Gesamtsumme) an der Spitze. Bewahrheitet sich hier die von der Opposition und auch von der Presse geäußerte Vermutung, dass sie die Inkompetenteste ist? Zumindest ist sie nicht die Sparsamste!
Im Ministerium gibt es drei Staatssekretäre, drei Parlamentarische Staatssekretäre  und ca. 1.500 Mitarbeiter in Berlin und Bonn – ist das nicht genug an geballtem Wissen?

Vergessen wir nicht, dass die bisher verausgabten 271 Mio. Euro von uns mit unseren Steuern erarbeitete worden sind!

Nun gut, manchmal braucht es Sachverstand von außen, wenn wir beispielsweise an die IT denken. Aber warum das so immens bei nur einem Ministerium zu Buche schlägt, ist nicht nachvollziehbar.

Übrigens noch eine kleine Korrektur zu den Anfangsbemerkungen: Nicht nur die Opposition, auch die Presse schaut den Regierenden auf die Finger, denn sie hat diese Verschwendung von Steuergeldern aufgegriffen und damit einer breiten Öffentlichkeit zur Kenntnis gegeben.