16. 4. 2022 Der Krieg und die Plappermäuler

Die Presse ist neben Legislative, Exekutive und Jurisdiktion die vierte Gewalt im Staate. Mit dem Unterschied, dass sie im Nachhinein alles besser weiß, aber keine Verantwortung zu übernehmen braucht. Normalerweise schleimen die Politiker eilfertig um die Journaille herum und füttern sie – manchmal offen, manchmal heimlich – mit Interna, um sich ihr Wohlwollen zu „erkaufen“. Denn wie sehr die Presse mit ihrer Berichterstattung das Wahlverhalten beeinflussen kann, haben so manchmal vor allem bürgerliche Parteien erfahren müssen, zumal über die ddvg viele Zeitungen direkt der SPD gehören, zum Beispiel unsere Märkische  Allgemeine Zeitung.

Soweit, so klar. Wenn es aber um  Kriegshandlungen geht, dann ist jede öffentliche Verlautbarung von Übel. Muss wirklich jeder Möchtegern-Politiker seine Insider-Kenntnisse in der Printpresse oder in den Talk-Shows zum Besten geben, um der staunenden Öffentlichkeit vor allem klarzumachen, dass er „dazugehört“? Muss tatsächlich öffentlich gemacht werden, mit wieviel Geld die Ukraine unterstützt wird, welche Waffen und Waffensysteme geliefert werden oder gar auf welchem Wege sie dorthin gebracht werden?

Können sich unsere öffentlichkeitsgeilen Plappermäuler nicht vorstellen, dass in der russischen Botschaft in Berlin und an anderen russlandfreundlichen Stellen die Presse akribisch ausgewertet wird? Schon in jungen Jahren haben wir gelernt, dass eine erkannte Gefahr nur eine halbe Gefahr ist, und was für kleine abenteuerlustige Knaben galt, gilt erst recht für kriegsführende Staaten.

Insofern kann man unseren Politikern und den Journalisten nur dringend raten, auf diesem Gebiet den Mund zu halten und Verschwiegenheit walten zu lassen. Jede öffentliche Verlautbarung ist kontraproduktiv, denn wenn man – zu Recht – eine Seite in diesem Krieg unterstützt, muss das nicht auch die andere Seite detailreich wissen! Man darf nur hoffen, dass die Politiker (m/w/d) einer bestimmten Partei, die von Talkshow zu Talkshow tingeln und dort der staunenden Öffentlichkeit - und damit auch den kriegführenden Parteien – ihr Wissen kundtun, endlich ihrer Verantwortung für unser Land bewusst werden.

Die Politiker in Deutschland und in den anderen europäischen Staaten sollten schweigen! Soll doch die EU für die Gesamtheit der europäischen Staaten sprechen, wenn man meint, etwas mitteilen zu müssen!