16. 2. 2022 Prinz Andrew und ich
Die US-Amerikanerin Virginia Giuffre (38) hatte 2021 den zweiten Sohn von Queen Elizabeth, Prinz Andrew, Herzog von York, beschuldigt, sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Damals sei sie ihm von Jeffrey Edward Epstein, einem US-amerikanischen Investmentbanker, „zugeführt“ worden. Der war 2019 angeklagt worden, weil er einen Ring zur sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen unterhalten haben soll, und hatte sich dem Prozess und einem Urteil durch Siuzid entzogen.
In einer außergerichtlichen Einigung hat nunmehr der Prinz mit Virginia Giuffre (38) einen Vergleich geschlossen, um dem brisanten Prozess in den USA aus dem Weg zu gehen. Das vermeldete unter anderem gestern die BBC. Die Höhe der „Entschädigungssumme“ wurde bisher nicht öffentlich genannt; nach Mutmaßungen der britischen Presse sollen es rund 12 Mio. Pfund sein.
Dieses Ergebnis kann man nur begrüßen, denn wir wissen ja, dass man „vor Gericht und auf hoher See in Gottes Hand“ ist. Das gilt vor US-amerikanischen Gerichten ganz besonders, denn deren Schadenersatzurteile sprengen alles Vernünftige. Wobei man im vorliegenden Fall fragen darf, wo denn ein Schaden entstanden ist, hat doch eine Prostituierte, auch wenn sie erst 17 war, sich mit einem „Kunden“ einvernehmlich und sicherlich gegen Entgelt eingelassen.
Soweit die Vorgeschichte. Warum wage ich es, Ähnlichkeiten zwischen mir und diesem blaublütigen Royal der Windsors zu sehen? Wenn ich genau nachdenke, dann habe auch ich vermutlich irgendwann einmal etwas mit einer Minderjährigen zu tun gehabt, zumal in meiner Jugendzeit die Volljährigkeit erst mit 21 Jahren eintrat. In diesen Sturm- und Drangjahren könnte auch eine 17-Jährige dabei gewesen sein. Aber mir ist nie eine „zugeführt“ worden; ich musste mich schon selbst bemühen.
Und ich hätte auch keine genommen, die zu einem „Ring“ gehörte und an diverse Männer „vermietet“ wurde. Mit Prostituierten hatte ich es nicht, musste ich doch als junger Polizeibeamter so manchen Streit zwischen den „Damen des horizontalen Gewerbes“ und ihren Kunden schlichten und erfuhr dabei, wie sie über ihre „Freier“ dachten und sprachen.
Bringen wir es auf den Punkt: Für Prinz Andrew war es sicherlich der teuerste Sex, den er je in seinem Leben gehabt hat – und für Miss Giuffre der einträglichste. Und die Amis sollten mal über ihre Gerichtsbarkeit nachdenken, in denen derartige Prozesse möglich sind, weil eine Prostituierte nach einvernehmlichem Sex 20 Jahre später unter Hinweis auf ihre damaligen 17 Jahre solche Summen erstreiten will … und kann.
Ich kann mich glücklich schätzen. Wenn ich denn …, dann wäre hier längst alles verjährt!