29. 1. 2022 Die Grünen haben neue Chefs

Die Bundestagsabgeordneten Ricarda Lang und Omid Nouripour führen künftig die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“. Die Wahl war notwendig geworden, da Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck ihre Posten als Grünen-Vorsitzende wegen der Trennung von Amt und Mandat aufgeben mussten.

Lang, die ohne Gegenkandidat angetreten war, erhielt 75,9 Prozent der Delegiertenstimmen. 18,8 Prozent sprachen sich gegen die 28-jährige frühere Chefin der Grünen Jugend aus.
Zur Vollständigkeit: Nouripour bekam 82,58 Prozent.

Lang ist mit 28 Jahren die jüngste Grünen-Chefin, die die Partei je hatte. Sie zählt zum linken Flügel und gehört dem Bundesvorstand seit 2019 an. Auch bei ihr kann man trefflich von der Schleimspur „Kreissaal – Hörsaal – Plenarsaal“ sprechen, die immer dann zitiert wird, wenn ein „Nachwuchs-Politiker“ ohne Beruf, also ohne  jegliche praktische Erfahrung, oder ohne Hochschulabschluss die politische Karriere-Leiter nach oben klimmt. Kevin Kühnert oder Annalena Baerbock lassen grüßen.

Denn Lang studierte seit 2012 Rechtswissenschaften an den Unis in Tübingen und in Berlin (HU), brach das Studium aber 2019 ab.  Apropos Rechtswissenschaften: Oft ein Studienfach für Leute, die eigentlich noch nicht wissen, was sie wollen. So auch auf anderem Gebiet: Sie ist die erste Bisexuelle, die sich selbst geoutet hat.

In ihrer Eigenschaft als Mitglied des Bundesvorstands der Grünen trug sie Mitverantwortung an der Entscheidung, den Mitgliedern der Parteiführung einen Corona-Bonus in Höhe von 1.500 Euro auszuzahlen, weshalb derzeit die Berliner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Veruntreuung ermittelt.

Kurzum: Lang ist wahrlich keine Lichtgestalt - Nouripour wird sich gewaltig anstrengen müssen, um das auszugleichen! Immerhin hat er seinen Wahlkreis direkt gewonnen. Aber auch der 46-Jährige begann direkt nach dem Studienabbruch die Parteikarriere. In seinem Fall mag man aber – wohlwollend - angesichts seines Alters noch von Bewährung durch viele Jahre im (Politik-)Beruf sprechen.

Oder hat die Partei gar mit den neuen Chefs ihren Zenit überschritten?