15. 1. 2022 Pushback, das Unwort des Jahres 2021

Eine Jury aus Sprachwissenschaftlern hat „Pushback“ zum Unwort des Jahres 2021 gewählt. Der Begriff stehe für die Zurückweisung von Flüchtlingen an den Grenzen und solle einen menschenfeindlichen Prozess beschönigen, mit dem Ausländer am Betreten der EU und an der Stellung eines Asylantrages gehindert werden sollen.

Zur Wahl des Unwortes 2021 gab es 1.308 Einsendungen. Es wurden 454 verschiedene Ausdrücke vorgeschlagen, von denen knapp 45 den Unwort-Kriterien der Jury entsprachen.
Unter den häufigsten Einsendungen (mehr als 10x) waren: boostern (22x), Covidiot (20x), Eigenverantwortung (14x), Gendersternchen (16x), illegaler Kindergeburtstag (71x), Impfangebot (13x), Impfdurchbruch (13x), Impfdrängler (11x), Impfverweigerer (11x), Pandemie der Ungeimpften (16x), Querdenker (47x), systemrelevant (24x), Tyrannei der Ungeimpften (287x), Ungeimpft(e) (21x) und  Verweilverbotszone (30). Also vor allem Begriffe aus dem Corona-Umfeld, das den Deutschen doch sehr auf der Seele liegt.

Aber man entschied sich nicht für ein deutsches Wort, von denen der eine oder andere Vorschlag sogar einen gewissen Wortwitz beinhaltete, sondern wusste es besser und griff wieder einmal ein Wort aus dem Englischen auf. Das gab es 1994 schon einmal mit dem Wort „Peanuts“, das eine abwertende Bemerkung aus dem Banker-Jargon anprangern sollte.

Nun gut, auch die Sprachwissenschaftler in der Jury haben nicht immer einen guten Tag. Und letztlich kann man von ihnen nicht erwarten, sich bei der Auswahl auf das glatte Parkett der Impf-Problematik zu begeben oder gar Position gegen jene Sprachfetischisten aus ihren eigenen universitären Reihen zu beziehen, die die Genderei auf ihre Fahnen geschrieben haben.

Denken wir beim „Pushback“ der Sprachwissenschaftler-Jury an Schillers Wallenstein, der im III. Akt die Worte sagte: „Das war kein Heldenstück, Oktavio!“

Es wird schon schnell in Vergessenheit geraten!