9. 1. 2022 Das nächste Hochwasser kommt bestimmt
Nach dem verheerenden Hochwasser an Ahr und Erft ist man längst wieder zur Tagesordnung übergegangen, sieht man von den Betroffenen selbst ab, die heute noch darunter leiden. Denn der Hauptschuldige war das Jahrhunderthochwasser, vor dem man nun – statistisch gesehen – 100 Jahre Zeit hat, bis das nächste kommt. Und das erleben frühestens unsere Urenkel!
Aber glauben Sie nicht, dass dem ist nicht so, nur weil die Presse den Begriff „Jahrhunderthochwasser“ inflationär verwendet. Die Hochwasser treten nahezu jährlich auf, wie dem Klimastatusbericht des Deutschen Wetterdienstes aus dem Jahre 2003 i zu entnehmen ist - neuere Zahlen liegen mir nicht vor.
Hier die wichtigsten „Jahrhunderthochwasser“ in Deutschland:
Jahrhunderthochwasser von Rhein und Mosel im Dezember 1993
Jahrhunderthochwasser erneut von Rhein und Mosel im Januar 1995
Jahrhunderthochwasser der Oder im Juli 1997
Hochwasser von Donau und Bodensee im Mai 1999
Hochwasser der Donau im August 2002
Jahrhunderthochwasser der Elbe im August 2002
Hochwasser und teilweise schwere Überschwemmungen an vielen deutschen Flüssen im Januar 2003
Sind nun die Hochwasser an der Ahr und der Erft einschließlich ihrer Nebenflüsse und –bäche im vergangenen Jahr die Folge des Klimawandels? Der höchste jemals in Köln gemessene Wasserstand des Rheins betrug 13,55 Meter im Frühjahr 1784 und gilt als eine der größten Naturkatastrophen der frühen Neuzeit in Mitteleuropa. Damals gab es noch keine Industrialisierung, kein Auto-verursachtes CO2 und auch keinen Klimawandel, von den üblichen Witterungs-Veränderungen abgesehen.
So schlimm es auch 2021 war, nicht zuletzt im Hinblick auf die vielen Toten, die zerstörten Häuser und Wohnungen, aber auch auf das Leid, das anschließend über die Geschädigten hereinbrach, war es doch offensichtlich kein Einzelfall und erst recht keiner, der auf Grund eines selbst verursachten Klimawandels entstanden ist.
Aber der Klimawandel wird gern beschuldigt, lenkt er doch von den Versäumnissen der Verantwortlichen ab. Warum gibt es an der Ahr oder der Erft (auch nicht an Rhein, Elbe und Oder) keine Staustufen, warum gibt es keine an der Mosel, einem parallel zur Ahr verlaufenden Fluss wenige Kilometer weiter südlich? Wer glaubt allen Ernstes, dass die Mosel für die Zukunft vor einem derartigen Hochwasser gefeit sei? Und was hat man auf der anderen Rheinseite getan, an der Sieg oder der Lahn?
Das nächste Hochwasser kommt bestimmt! Und das kann schon recht bald sein, denn der Winter bringt Schneefall mit sich, vor allem in den Bergen. Und von dort kommt im Frühjahr zur Schneeschmelze das Wasser.