6. 1. 2022 Markus Lanz ein Jahr nach dem Sturm aufs Capitol

Wer noch nie in den USA war, wird nach der Sendung am 4. 1. 2022 bis zu seinem Lebensende kein Bedürfnis mehr verspüren, in die USA, dieses traurige Land der überwiegend schwarzen Obdachlosen und weißen rassistischen Rechten, zu reisen. Das ist das Ergebnis, das Markus Lanz, die Historikerin und USA-Expertin – was immer das auch heißen mag – Annika Brockschmidt sowie der ZDF-Journalist Johannes Hano zum Thema Amerika, genauer „USA“, ablieferten. Daran konnte auch der frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) nicht viel ändern, obwohl er sich diplomatisch zurückhielt, ist er doch heute Berater mehrerer Großkonzerne und Präsident der Atlantikbrücke.

Markus Lanz hatte sich auf den Weg in die Vereinigten Staaten von Amerika gemacht, um Belege für den schlimmen Zustand der USA zu finden, die den Sturm auf das Capitol  am 6. 1. 2021 (heute genau vor einem Jahr) möglich gemacht hatten und für den es bei ARD und ZDF immer nur einen Grund gibt, nämlich Donald Trump. Lanz` Reise-Ergebnis „Amerika ungeschminkt“ flimmerte vor der Sendung über die Mattscheibe, und er konnte genüsslich darauf Bezug nehmen.

Auch sein Kollege und ZDF-Journalist Johannes Hano wusste, wie nicht anders zu erwarten, nichts Positives über die Führungsmacht der westlichen Welt zu berichten. Zusammen mit Frau Brockschmidt war er sich einig, dass es sich bei den USA um ein Land mit immer stärker auftretenden  Rassenkonflikten, sozialen Gegensätzen und der zynischen Herrschaft von Großkapitalisten handele. Dieses Land kenne keinerlei Sozialsystem und sei so ein schlimmes Beispiel für den Manchester-Kapitalismus zu Beginn der Industrialisierung im vorigen Jahrhundert.
Die „Amerika-Expertin“ führt in diesem Zusammenhang aus, dass die amerikanische Rechte – überwiegend weiße, rassistische und religiöse Gruppierungen um Donald Trump - den Staat nur für die Erfüllung der für das Gemeinwesen notwendigsten Aufgaben brauche. Maxime ihres Handelns sei die persönliche Freiheit, nicht das Gemeinwohl!

Warum man zu diesem USA-Bashing weder einen Korrespondenten amerikanischer Medien in Deutschland oder auch einen anderen ÖRR-unabhängigen Fachmann (m/w/d) eingeladen hatte, weiß nur Lanz persönlich – es zeigt aber auch die Richtung, in die diese Sendung gehen sollte.

Fassen wir zusammen: Der journalistische Ausflug in die USA à la Lanz war ein Musterbeispiel für Demagogie und Desinformation – ein abschreckendes Beispiel für guten, ausgewogenen Journalismus.

Aber auch dieses schon bösartig zu nennende Beispiel hat einen wahren Kern! Die USA wären gut beraten, über ihr Wahlrecht, das mit seinen Wahlmännern unübersehbare Demokratie-Mängel aufweist, und über die Führungsrolle des Hochkapitalismus im politischen Geschehen nachzudenken.