7. 12. 2021 Demonstranten am Haus der sächsischen SPD-Gesundheitsministerin

Allgemeine Empörung quer durch alle Parteien über den Fackelmarsch von ca. 30 Typen vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin in Grimma.
Selbstverständlich sei diese Art der Nötigung, die die Schwelle zur Gewalt überschreite, mit aller Härte zu verfolgen, tönte es unisono aus der sächsischen Regierungskoalition und aus der Opposition.

Wenn man sich doch gleichermaßen in allen diesen Fällen empört hätte, die Empörung wäre glaubwürdiger gewesen! Erinnert sei an die Hausbelagerungen von Abgeordneten der CDU, CSU und der FDP während der Nachrüstungsdebatten zu Beginn der 80er Jahre. Angehörige der „Friedensbewegung“, die später sogar den Friedensnobelpreisträger Willy Brandt mit Eiern bewarfen, umkreisten Töpfe schlagend die privaten Heime der Parlamentarier und blockierten – sozusagen als „Höhepunkt“ – durch das sogenannte „Die-In“ jeden Bewegungsspielraum. In der linken Journaille fand man das höchst spaßig! Die unter Druck gesetzten Politiker hatten sicherlich ganz andere Gefühle.

Gut, das ist viele Jahre her, aber das gab es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder, zuletzt die Demonstrationen vor Björn Höckes Haus in Bornhagen (Thüringen), die unter wohlwollender Duldung der staatlichen Gewalt und mit gönnerhafter Berichterstattung der Journaille stattfanden.

Nein, wie seit jeher müssen in unserem Rechtsstaat die Wohnhäuser als Teil der Privatsphäre, in der auch Ehepartner oder Kinder wohnen, vor derartigen Aktionen geschützt werden. Aber man misst, wie heutzutage üblich, mit zweierlei Maß. Dass man dabei vorzugsweise auf dem linken Auge blind ist, versteht sich von selbst, denn die Linken sind die Guten, die sich für eine gerechte Sache einsetzen. Dass aber die Kommunisten im vergangen Jahrhundert von Stalin bis zu Pol Pot mehr Menschen umgebracht haben als die Nazi-Verbrecher, wird angelegentlich vergessen!

Um glaubwürdig zu bleiben, gehören alle Aktionen jedweder Couleur verboten, aufgelöst  und bei Zuwiderhandlungen strafrechtlich verfolgt. Nicht nur bei einer SPD-Ministerin in Sachsen!

Sollte vielleicht die Parteizugehörigkeit der Grund sein, warum eine vergleichbare Aktion im Januar dieses Jahres bei Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) nicht die gleiche bundesweite öffentliche Empörung gefunden hat, als ca. zwei Dutzend Protestierende vor dessen Privathaus aufgetaucht waren?