25. 11. 2021 Nomen est omen

Natürlich gibt es bei der Wahl des Vornamens ihres neugeborenen Nachwuchses durch die Eltern Namen, die en vogue sind. Und so wird seit Jahren von der Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfDS) eine Statistik mit dem beliebtesten männlichen und weiblichen Vornamen veröffentlicht. So waren 2020 die fünf beliebtesten Jungennamen (in dieser Reihenfolge) Noah, Leon, Paul, Matteo und Ben; bei den Mädchen die Namen Emilia, Hanna/Hannah, Emma, Sophie/Sophia und Mia.    

Auf der anderen Seite gibt es Namen, die früher einmal ganz normal und unverfänglich waren und dann aufgrund äußerer Ereignisse in Verruf geraten sind und deshalb für die Eltern nicht mehr infrage kamen.

So ein Name ist Alexa, der es erst vor wenigen Jahren in den Kreis der Modenamen geschafft hat. Seitdem aber Amazon seinen Sprachassistenten so nannte, klagen viele Alexas über Hänseleien, so dass der Name heute in den Geburtsregiestern kaum noch auftaucht.

Selbst Corona musste noch einmal einen deutlichen Niedergang hinnehmen, obwohl der Name schon vor der Pandemie nicht zu den beliebtesten zählte.

Auch ein anderer Name hat es auf die Liste der unbeliebten Vornamen geschafft: Greta. Ende 2019 gab es noch keine Auffälligkeiten, doch 2020 stürzte der Vorname auf der Rangliste von Platz 30 auf Platz 100 ab.  Dabei ist ungewöhnlich, dass sich ein Name innerhalb eines Jahres so stark verändert; Greta ist inzwischen wohl sehr negativ besetzt und wird als Babyname bei vielen Eltern nicht mehr verwendet. 

Einen unauffälligeren, aber dennoch signifikanten Abwärtstrend gab es auch für den Jungennamen Vincent. Vermutlich spielte da ein Schlager von Sarah Connors eine Rolle, bei dem ein Homosexueller dieses Namens glorifiziert wurde. Der Song wurde viel und kontrovers diskutiert, so dass Eltern die Befürchtung haben dürften, dass der Vorname zum Klischee würde.

Und wie sieht es derzeit mit der Beliebtheit von Kevin aus? Das ist der Vorname mit dem schlechtesten Ruf, haben sich doch jahrelang die Comedians und Karnevalisten daran ausgelassen. Wenn man auch konstatieren muss, dass es immer noch – wenn auch wenige - Eltern gibt, die ihren Sohn so nennen.

Der Urvater der negativ besetzten Vornamen dürfte laut Namensforscher Adolf sein. Ende des 19. Jahrhunderts zählte er noch zu den beliebtesten Namen in Deutschland (und vermutlich in Österreich). Doch 1933 wurde das recht schnell gebremst. Und seit 1942 sank die Beliebtheit geradezu auf Null. 

Was sagt uns das? Der Name für ein Neugeborenes sollte wohl überlegt sein und nicht auf Modetrends  basieren – er muss dem Kind ein Leben lang gefallen! Bei den eingangs erwähnten, heute beliebten Vornamen darf man da so seine Zweifel haben.