17. 11. 2021 Weibliche Abgeordnete und wer wird bei den Grünen Bundesministerin?

Die Koalitionsrunde aus SPD, Grünen und FDP nähert sich dem Ende, denn nun geht es nicht mehr  nur um Sachthemen, sondern vor allem um Posten.

Lassen wir den vermutlich nächsten Kanzler aus dem Spiel. Auch in der darunter liegenden Ebene sind zuhauf Posten zu vergeben, von den Bundesministern (m/w/d) angefangen, über die Staatssekretäre bis hin zu den politischen Chefs der nachgeordneten Bundesbehörden. Und nicht zu vergessen: Die gesamte Entourage, die so ein Minister, Staatssekretär oder Behördenchef mitbringt, egal ob Pressesprecher, Persönlicher Referent oder Tippse (und auf der Bundesebene alles mehrfach!). So kann jede Partei der Koalition verdiente Pateisoldaten in gut besoldete Staatsämter hieven. Und wir Steuerzahler bezahlen alles, sogar die Übergangsgelder oder Pensionen der Staatsdiener der vorherigen Regierung.

Aber schauen wir uns ´mal die Qualifikation der neuen Minister am Beispiel der Grünen an. Wer wird als ministrabel gehandelt?

Da ist zuerst einmal Annalena Baerbock, Jahrgang 1980. Sie begann im Jahr 2000 an der Universität Hamburg ein Studium der Politikwissenschaften, das sie nach 4 Jahren ohne Abschluss abbrach. Anschließend erwarb sie in London einen fragwürdigen Master innerhalb von nur einem Jahr in einem Studiengang, in den man sich gegen eine fünfstellige Summe einkaufen musste. Ihre Master-Arbeit, die wohl nur einen Mini-Umfang hatte und die nirgendwo veröffentlicht wurde, ist laut der Hochschule in London nicht mehr auffindbar und gilt als verschwunden.
2009 begann Baerbock an der Freien Universität Berlin eine von der grünen Heinrich-Böll-Stiftung aus öffentlichen Mitteln geförderte Dissertation. Nach drei bis vier Jahren brach Annalena Baerbock auch ihre Promotion ab. Doch sie brauchte diesen Abschluss nicht, denn sie war schon 2005 Bündnis 90/Die Grünen beigetreten und wurde 2008 bis 2013 Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Europa ihrer Partei.

2013 kam sie in den Bundestag. Zwar erhielt sie in ihrem Wahlkreis Potsdam nur 7,2 Prozent der  Erststimmen, zog aber über die Landesliste der Grünen ins Parlament ein. 2018 wurde Baerbock Bundesvorsitzende und 2021 Kanzlerkandidatin. In der neuen Bundesregierung wird sie Bundesministerin werden, vielleicht sogar Außenministerin.

Dann Katrin Göring-Eckardt, Jahrgang 1966. Diese absolvierte zu DDR-Zeiten (!) ein Theologie-Studium in Leipzig, welches sie 1988 nach vier Jahren abbrach und die Hochschule verließ. Anschließend soll sie als Küchenhilfe gearbeitet haben.
Doch dann machte sie, vom Bündnis 90 kommend, bei den Grünen Parteikarriere. 2013 bis 2021 war sie neben Anton Hofreiter Fraktionsvorsitzende im Bundestag. Inzwischen wird sie sogar als kommende Bundespräsidentin gehandelt.

Auch Ricarda Lang, Jahrgang 1994, studierte sieben Jahre lang Rechtswissenschaften, zunächst in Heidelberg (2012 bis 2014), dann in Berlin (2014 bis 2019). Dann brach auch sie ihr Studium ab und blieb ohne jede abgeschlossene Berufsausbildung.
Aber auch sie brauchte keinen erlernten Beruf, denn sie war längst Bündnis 90/Die Grünen beigetreten. Statt Studienabschluss wurde Ricarda Lang zuerst zwei Jahre lang Sprecherin der Grünen Jugend, und seit 2019 ist sie nun stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen. Bei der Europawahl 2019 verpasste Lang zwar den Einzug ins Europäische Parlament und konnte bei der Bundestagswahl 2021 auch ihren Wahlkreis Backnang – Schwäbisch Gmünd nicht gewinnen, aber sie zog über die Landesliste in den Bundestag ein und ist nun ebenfalls Bundestagsabgeordnete.

Zum Schluss der alphabetischen Vorstellung Claudia Roth, Jahrgang 1955. Sie begann in München ein Studium der Theaterwissenschaft, Geschichte und Germanistik, das sie nach einem Jahr abbrach. Auch sie blieb, wie die vorgenannten Damen, ohne jede Berufsausbildung.
Aber auch sie machte den entscheidenden Schritt, als sie 1987 den Grünen beitrat. Nach ihrer Wahl zur Bundestagsabgeordneten 2004 bis 2013 war sie Bundesvorsitzende ihrer Partei und seit 2013 ist sie nun zum dritten Mal Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.

Zwei Faktoren scheinen diese vier Personen zu verbinden: Sie sind weiblich und sie sind Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen. Über diese Partei machten alle vier eine große Karriere, was außerhalb nicht unbedingt zwingend ersichtlich gewesen wäre.

Aber glauben Sie nicht, das gäbe es nur bei den Grünen! Auch in den anderen Fraktionen sind viele Abgeordnete ohne Berufsausbildung. Nahezu alle sind weiblich – warum wohl?