30. 10. 2021 Unsere Staatsschulden und die Rente

Unser Staat, also Bund, Länder und Gemeinden, sind aktuell mit 2,25 Billionen Euro verschuldet. Und der Staat sind nicht die Bundeskanzlerin Angela Merkel oder der Bundesfinanzminister Olaf Scholz, sondern wir alle!

So freuen sich die Finanzminister über die Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank, denn jedes Prozent Zinsen würde die öffentlichen Haushalte mit 22,5 Mrd. Euro belasten. Der geneigte Leser kann sich gut ausrechnen, wie bei 2 oder mehr Prozent Zinsen die Haushalte in die Pflicht genommen würden. Für Investitionen oder soziale Wohltaten wäre kein Platz mehr!

Diese Null-Zins-Politik geht aber vor allem zu Lasten der Sparer, denn bei einer Inflation von 5 Prozent, wie die aktuellen Zahlen erkennen lassen, reduziert sich das Sparvermögen um genau diesen Prozentsatz. Es beträgt aktuell 7,325 Billionen Euro in Deutschland, verliert also 366,25 Mrd. an Wert. Diesen Verlust tragen wir alle, die wir Guthaben auf Sparkonten haben.

Übrigens sinkt auch das Einkommen um diesen Prozentsatz, denn wer hat schon in diesen Zeiten fünf Prozent Lohnerhöhung bekommen.

Fassen wir zusammen: Solange keine Zinsen eingeführt werden, trägt vor allem der Sparer, also Otto Normalverbraucher, die Last der Gelentwertung

Und nun zur Schuldenaufnahme: Sie war teils unabwendbar, wenn man z. B. an die Kosten der Wiedervereinigung oder an die Folgen der Corona-Krise denkt, teils diente sie aber auch für soziale Wohltaten, wenn man sich des hochgelobten Kanzlers Willy Brandt erinnert, der die Einkommen der Staatsdiener im Jahr 1970 um satte bis zu 14,5 Prozent erhöht hat.

Jetzt ist es wieder soweit, da es um die Renten geht.  Olaf Scholz hat im Wahlkampf als einziger Kanzlerkandidat den Spruch des früheren CDU-Arbeits- und Sozialministers Norbert Blüm aufgegriffen, die Rente sei sicher. Er hat damit das Herz der Rentner getroffen, die dann auch – losgelöst von den Klima-Pessimisten – ihn und die SPD gewählt haben.

Dass die Beibehaltung des Rentensatzes aber bei der steigenden Zahl der Rentner und der sinkenden Zahl der Beitragszahler nur machbar ist, wenn Steuereinnahmen in die Rentenkassen verschoben werden, weiß natürlich keiner so gut wie der Bundesfinanzminister Olaf Scholz.

Anders ausgedrückt: Wir Steuerzahler, also wiederum Otto Normalverbraucher, kommen zu einem immer größeren Teil für die Folgen der Staatsverschuldung und die Wahl-Versprechen auf!