24. 8. 2021 Haben sich die USA unter Biden geändert?
Was haben unsere Journalisten, vor allem die öffentlich-rechtlichen, nicht gegen den Republikaner Donald Trump gewettert! Er sei wahrlich kein Demokrat, regiere selbstherrlich, ohne Rücksprache mit den Verbündeten, denke nur an Amerika („America first“) und setze sich vor allem über die Interessen der Europäer hinweg. Ein US-Kapitalist der negativsten Sorte! Und er fand den Nordkoreaner Kim Jong-un sympathischer, charmanter und interessanter als Angela Merkel!
So ging ein Jubel durch den deutschen Blätterwald und die Fernseh- und Hörfunkanstalten, als der Demokrat Joseph Biden um die letzte Jahreswende in einer relativ knappen, wie immer wenig demokratischen Wahl zum US-Präsidenten über Wahlmänner (und –Frauen), obsiegte. Obgleich er sichtlich körperlich und geistig gegenüber seiner Zeit als US-Vizepräsident abgebaut hatte.
Jetzt, ca. acht Monate später, darf man die Frage stellen, ob sich die Politik Joe Bidens von der seines Vorgängers Donald Trump unterscheidet. Biden hat vor einiger Zeit dilettantisch mit den Taliban verhandelt, wie seinerzeit Trump mit Kim Jong-sun, und sich zum Rückzug bereit erklärt, ohne jegliches Entgegenkommen dieser Steinzeit-Truppe einzufordern. Ob das wohl auch mit den Verbündeten abgestimmt war? Und er hat selbstherrlich den Rückzug der USA aus Afghanistan zum 31. 8. 2021 verkündet, natürlich ohne Rücksicht auf die zurückgelassenen Afghanen und die NATO-Verbündeten. Die müssen einfach mitmachen, steht und fällt doch der Einsatz in Afghanistan mit den US-Truppen.
Biden hat auch jetzt wieder öffentlich mitgeteilt, dass er an dem Datum nicht rüttele und dass endgültig zum 31. 8. 2021 Schluss sei. Egal, wie viele afghanische Helfer und Freunde zurückgelassen würden! Geht man so mit den NATO-Partnern um, die offensichtlich um Fristverlängerung nachgesucht hatten? Und mit den afghanischen Helfern, die im Vertrauen auf die westlichen Staaten den eingesetzten Soldaten geholfen haben?
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir mit den US-Präsidenten vom Regen in die Traufe gekommen sind – oder drastischer: der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben wurde.