26. 7. 2021 Noch einmal: Corona-Impfpflicht?
Darf man sich selbst gefährden? Natürlich, denn wo sollte man die Grenze ziehen! Nehmen wir als Beispiel die Extremsportarten wie das Bergsteigen. Man weiß gar nicht, wie viele von diesen Wagemutigen ihren Spaß mit dem Leben bezahlt haben. Doch wenn sie das Risiko unbedingt eingehen wollen!?
Aber die Grenzen müssen dort gezogen werden, wo durch den Wagemut andere gefährdet werden. Drahtseilakte über belebten Straßen oder Plätzen sind ein No-Go, ebenso Autorennen auf öffentlichen Straßen.
Darf es Grenzen auch dort geben, wo durch die Verhaltensweisen einzelner Unbelehrbarer die Kosten für die Allgemeinheit unentschuldbar steigen, z. B. beim Nikotin- oder Alkoholgenuss? Bei der Einführung der seinerzeit umstrittenen Gurtpflicht in den Autos hat man sich dafür entschieden, die Freiheit des einzelnen zu Gunsten der Interessen aller einzuschränken.
Und nun übertragen wir das einmal auf die Überlegungen zu einer möglichen Corona-Impfpflicht, die in anderen Ländern zumindest teilweise eingeführt und bei uns kontrovers diskutiert wird.
Dürfen Menschen sich selbst gefährden, indem sie die Impfung vorsätzlich verweigern oder fahrlässig negieren? Grundsätzlich ja, aber wenn sie erkranken, kommen erhebliche Kosten auf die Allgemeinheit, sprich auf die Krankenversicherungen, zu, die wir mit unseren Pflichtversicherungs-Beiträgen am Leben halten. Wir alle wissen, was ein Krankenbett pro Tag kostet, und in den Intensivstationen steigt der Preis ins Unermessliche! Schon bei diesen Überlegungen kann man ein Fragezeichen hinter dem Begriff „Freiheit“ machen.
Aber Nicht-Geimpfte sind infiziert auch als Spreader eine Gefahr für andere. Da hilft auch der Test nicht allzu viel, denn die Fehlerquote ist recht hoch. Ist es wirklich Teil der Freiheit eines Ungeimpften, neben der eigenen Person auch andere anstecken zu dürfen? Und wenn nicht der Label für die „Herdenimmunität“ erreicht wird, bleibt die Corona-Gefahr auf Dauer für alle bestehen.
Trotzdem kann es keine Impfpflicht für alle geben, denn Menschen mit besonderen Vorerkrankungen muss man respektieren. Insofern ist es richtig, wenn die Impfungen nicht mehr in anonymen Impf-Zentren, sondern beim Hausarzt durchgeführt werden.
Zusammengefasst ist eine Durchimpfung der Gesellschaft die einzige vernünftige Lösung für die Gesundheit der Mitmenschen in unserem Land und in der ganzen Welt. Sollte das auf freiwilliger Basis nicht möglich sein, kommt Goethes Erlkönig ins Spiel: „Und bist Du nicht willig so brauch´ ich Gewalt!“ - sprich die gesetzliche Impf-Pflicht! Bei den Pocken geht es ja auch!