14. 7. 2021 Keine Impfpflicht in Deutschland?
Heute am 14. Juli, dem Nationalfeiertag der Franzosen exakt 231 Tage nach dem Sturm auf die Bastille, macht Frankreich wieder einmal zukunftsweisend von sich reden. Hat doch Staatspräsident Emmanuel Macron erklärt, für Personen im Gesundheitsbereich eine Impfpflicht gegen Corona einzuführen. Wer sich bis Mitte September nicht impfen lässt, kann nicht weiter arbeiten und wird auch nicht weiter bezahlt.
Mit dem Ergebnis, dass alle wichtigen deutschen Spitzenpolitiker von der Kanzlerin über den Gesundheitsminister bis zu den Polit-Eliten der Bundestagsfraktionen sich unverzüglich zu Wort meldeten und unisono verkündeten, dass eine Impfpflicht in Deutschland nicht eingeführt werde.
Warum eigentlich nicht? Gibt es doch seit 1874 in Deutschland, im Königreich Bayern schon seit 1807, eine Impfpflicht gegen Pocken. In der DDR gab es ab 1953 eine gesetzliche Impfpflicht, die bis 1970 sukzessive ausgeweitet wurde: Neben den Pocken wurde unter anderem gegen Tuberkulose (1953), Kinderlähmung (1961), Diphtherie (1961), Wundstarrkrampf (1961), Keuchhusten (1964) sowie ab 1970 auch gegen Masern verpflichtend geimpft.
Muss man dem einzelnen Menschen (m/w/d) wirklich das Recht zugestehen, darüber entscheiden zu dürfen, ob er sich und als Spreader auch andere anstecken darf? Ist offensichtlich das Recht einzelner, andere anzustecken, höherrangiger als das Recht der anderen auf Gesundheit? Jeder einzelne Corona-Kranke ist einer zu viel, und jeder Krankenhauspatient erst recht, belastet er doch zusätzlich die Gesundheitskosten der Allgemeinheit und mit ihr seiner Krankenkasse.
Bleibt nur zu hoffen, dass wir uns mindestens als ersten Schritt unserem westlichen Nachbarn anschließen.