19. 6. 2021 Bahlsen-Kekse und die Rassismus-Vorwürfe
Kennen Sie das Perpetuum Mobile? Nach einer Rassismus-Debatte in sozialen Netzwerken hat der Kekshersteller Bahlsen, einer der größten in Deutschland, sein Produkt umbenannt. So wurde der bisherige Name „Afrika“, der auf die Herkunft des Kakaos aus Afrika hindeuten sollte, in „Perpetum“ (ohne das zweite „u“) geändert.
Nach beinahe 70 Jahren stellt Bahlsen auf Grund von Rassismus-Vorwürfen im Netz fest, dass das Wort „Afrika“ rassistisch sei. Geht´s denn noch? Wenn das Wort „Afrika“ rassistisch ist, weil dort zu einem großen Teil Schwarzafrikaner wohnen (von Weißen in Südafrika oder Arabern in den arabischen Ländern von Ägypten bis Marokko abgesehen), wie sieht es dann mit dem Wort „Europa“ aus, wohnen doch hier überwiegend Weiße?
Wie kam es zu den Rassismus-Vorwürfen? Als Bahlsen 2020 mit der seit 1953 etablierten Marke „Afrika“ zum Valentinstag warb, gab es Diskussionen in den sozialen Medien. „Ein brauner Keks, der Afrika heißt? For real?“ fragte damals eine Userin unter Verwendung des Hashtags #alltäglicherrassismus.
Man kann alles auf die Spitze treiben, und es ist wahrlich kein Ruhmesblatt für unsere Unternehmer, wenn sie derartigem Unsinn in vorauseilendem Gehorsam nachgeben. Haben sie denn gar kein Rückgrat mehr? Müssen wir damit rechnen, dass Köstritzer demnächst kein Schwarzbier mehr herstellt? Und wann dürfen wir kein Schwarzbrot mehr essen? Weißbrot den Weißen, Schwarzbrot den Schwarzen? Der Dummheit sind keine Grenzen gesetzt!
Noch ein Schmankerl am Rande: Kaum hat Bahlsen seinen Schoko-Keks umbenannt, stand der Gebäckhersteller erneut in der Kritik. Der Grund: „Etliche“ Keksliebhaber hätten sich beschwert, sagte ein Vertreter der Verbraucherzentrale Hamburg. Der Inhalt schrumpfte von 130 auf 97 Gramm. Das Waffelgebäck würde dadurch um 34 Prozent teurer.