13. 5. 2021 Anne Will: Neubauer versus Laschet
Da hatte sich am vergangenen Sonntag eine illustre Runde bei Anne Will versammelt: die Umweltaktivistin Luisa Neubauer, die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch, der Leiter des „Zeit“-Büros in Leipzig Martin Machowecz und der CDU-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Armin Laschet selbst – die Moderatorin Anne Will nicht zu vergessen!
Schon die Gästeliste zeigt deutlich, in welche Richtung diese Sendung laufen sollte: die Politikwissenschaftlerin Münch sollte Laschet mit der allgemeinen politischen Lage konfrontieren, der Journalist Machowecz ist für die Lage im Osten zuständig, und Luisa Neubauer sollte Laschet bei der Klimaschutzpolitik auf den Zahn fühlen. Es ging also weniger um Sachinformation als vielmehr darum, den Kanzlerkandidaten der Union in die Enge zu treiben. Und wo ihre Gäste nicht ausreichten, sprang Anne Will selbst ein.
Doch ganz schnell näherte man sich dem Thema Hans-Georg Maaßen, der unlängst in einem thüringischen Wahlkreis als BT-Kandidat für die CDU gewählt wurde. Hierfür sollte sich Laschet rechtfertigen, hat ihm doch die Kanzlerin vorgemacht, wie man mit einem „Das geht ja gar nicht!“ einen demokratischen Prozess rückabwickelt, als es um die Wahl Kemmerichs zum Thüringer Ministerpräsidenten ging.
Zur Erinnerung: Was hat Maaßen getan? Er hat seiner damaligen obersten Chefin, der Kanzlerin, öffentlich widersprochen, hatte diese doch von „Hetzjagden“ in Chemnitz geredet. Und bei Widerspruch kennt Angela Merkel keinen Pardon – das haben schon andere Granden der CDU in Merkels Kanzlerschaft erleben müssen. Da half es auch nicht mehr, dass sich bereits nach kurzer Zeit die Merkel´schen Hetzjagden als Irrtum (oder Fake-News) und Maaßens Korrektur als Wahrheit herausgestellt hat.
Aber trotzdem ist Maaßen zur Zielfigur der grünlinken Gutmenschen mutiert, hoffen sie doch, mit ihren Angriffen auf ihn zugleich die CDU für die bevorstehende BT-Wahl ins schlechte Licht rücken zu können. Die Neubauer´schen Vorwürfe gegen Maaßen in der Will-Sendung waren so abstrus, dass es selbst dem Politprofi Laschet gelegentlich die Sprache verschlug. Neubauer wütete gegen ihn: „Sie legitimieren rassistische, antisemitische, identitäre und übrigens auch wissenschaftsleugnerische Inhalte, verkörpert durch Hans-Georg Maaßen. Dazu hätten Sie ganz klar etwas sagen müssen, das hätten Sie ganz klar verurteilen müssen!“
Laschet fragte, was genau Maaßen gesagt haben soll – hier musste Neubauer passen. Stattdessen ihr Appell an Laschet, er solle sich damit auseinandersetzen. Auch sein Hinweis, dass Vorwürfe dieser Art „eindeutige Belege“ erforderten, ging ins Leere. Offensichtlich ist es heutzutage überflüssig geworden, die Vorwürfe zu belegen. Und so verwenden „Aktivisten“ wie Luisa Neubauer den Umweg über Andeutungen; Hans-Georg Maaßen habe demnach antisemitische oder rassistische Ansichten verbreitet.
Belegen muss Neubauer aber auch das nicht, weil es „längst belegt“ sei. Spätestens an dieser Stelle hätte Will eingreifen müssen!
So sauste auf Maaßen dieselbe Keule nieder wie auf Boris Palmer in Tübingen. Hilfestellung dafür geben „Moderatoren“ wie Anne Will, die nicht den Mut haben, ihre Lieblinge zur Wahrheit und zur Sachlichkeit zu ermahnen.
Da ging Laschet in die Offensive: Er sei sich sicher, dass Maaßen kein Antisemit sei. Gerade bei diesem Thema kenne er kein Pardon, ein Parteiausschluss wäre die zwangsläufige Folge. So blieb Neubauer nichts anderes übrig, als dieses erste Gefecht verloren zu geben.
Die Gnadenlosigkeit solcher „Debatten“ hat ihren Grund nicht in der Bekämpfung von Nazis, Rassismus, Sexismus oder Antisemitismus! Sie ist ein probates Mittel der Einschüchterung, um sich selbst ins rechte Licht zu rücken. Höchstes Ziel ist die Entschuldigung des Delinquenten für ein Vergehen, das er womöglich gar nicht begangen hat. Das Ergebnis ist nicht eine bessere Gesellschaft, sondern die nackte Angst, in diesen Strudel aus Heuchelei, Scheinheiligkeit und Böswilligkeit gezogen zu werden. In dieses Bild passt auch, dass die Liste der Wörter, die nicht mehr gesagt werden dürfen, immer länger wird.
Doch die Sendung hat vor allem eines gezeigt: die Stärken des Kanzlerkandidaten der Union! Armin Laschet ist ein Profi mit unglaublichem Stehvermögen. Das haben an diesem Abend Anne Will, ihre Gäste und auch die Zuschauer gesehen. Soweit das Positive – das Negative waren die Moderatorin und Luisa Neubauer, Mitglied der Grünen!
Was lernen wir daraus? Man darf auch den Aktivisten von Fridays for Future nicht mehr alles durchgehen lassen, auch wenn man den „Kindern“ positiv gestimmt gegenüber steht. Auch hier gilt: Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!