19. 3. 2021 Es darf wieder mit AstraZeneca geimpft werden

Sie erinnern sich: Nach ca. 1,5  Mio. Impfungen mit AstraZeneca gab es allein in Deutschland 16 bekannt gewordene Fälle von Nebenwirkungen, indem Thromben in Hirnvenen aufgetreten waren. Mindestens drei Menschen starben. Bis auf einen Fall waren das Frauen zwischen 20 und 51 Jahren.

Der Gesundheitsminister stellte die Verwendung dieses Impfstoffes zusammen mit anderen EU-Staaten  ein und beauftragte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA, die Fälle zu untersuchen. Gestern, nach zwei Tagen,  kam die nun zu dem Ergebnis, dass die Impfung mit diesem Stoff weitergeführt werden kann. Nebenwirkungen gäbe es zwar immer, und wenn man das in Relation zum Nutzen der Impfung setze, müsse man die Toten – so bedauerlich es auch sei - als Kolateralschaden in Kauf nehmen.

Zu welchem Ergebnis hätte die EMA sonst kommen können, hat sie doch erst vor wenigen Wochen die Unbedenklichkeit des Impfstoffs bestätigt und ihn für die Verwendung in der Europäischen Union freigegeben. Sollte sie ihre eigene erste Prüfung revidieren und eingestehen, sie habe nicht sorgfältig genug geprüft? Hat man, indem man die EMA auch mit der zweiten Überprüfung beauftragt hat, den Bock zum Gärtner gemacht?

Denn z. B. eine Tiefenprüfung, wie weit die Verwendung der Anti-Baby-Pille, die bekanntermaßen ebenfalls Thrombosen verursachen kann, zusammen mit AstraZeneca die Gefährlichkeit potenziert habe, konnte man in dieser kurzen Zeit gar nicht durchführen.

Rechnen wir die Sache einmal hoch. Wenn in Deutschland ca. 30 Mio. Menschen mit diesem Impfstoff behandelt werden, ergibt das bei zweimaliger Impfung 60 Mio. Verwendungen von AstraZeneca, also die vierzigfache Menge der bis heute verwendeten Dosen. Dann darf man auch die Zahl der Thrombosen und Todesfälle mit der Zahl Vierzig multiplizieren und kommt auf 640 Fälle mit 120 Toten. Das nimmt die EMA einfach so in Kauf. Ist es da ein Wunder, dass das Vertrauen in den Impfstoff, in die EMA, aber auch in die politisch Verantwortlichen auf Null sinkt? Als Frau zwischen 20 und 51 Jahren dürfte man größte Bedenken haben, sich mit diesem Stoff impfen zu lassen.

Aber die EMA hat die entscheidende Konsequenz aus dem Desaster gezogen: Sie hat zwar die ebenso selten auftretende wie gefährliche Nebenwirkung nicht beseitigt, aber sie auf dem Beipackzettel vermerkt.

Jetzt haben wir Nutzer jetzt den Schwarzen Peter: Wir wissen es und brauchen AstraZeneca ja nicht zu benutzen. Sind wir jetzt beruhigt?