10. 3. 2021 Equal Pay Day

Seit Jahren begeht Deutschland um diese Zeit im März den Equal Pay Day, sinngemäß „Tag der gleichen Bezahlung“. Damit wird auf die nackten Zahlen verwiesen, wonach Frauen in Deutschland weniger Geld verdienen als Männer.
In diesem Jahr fällt dieser Tag auf den 10. März. Die Initiatoren wollen damit sagen, dass die Frauen bis dahin umsonst gearbeitet haben und erst von jetzt ab einkommensmäßig mit den Männern gleichziehen.

Was steckt dahinter? Laut Statistischem Bundesamt lag der durchschnittliche Bruttostundenlohn für Frauen in Deutschland im vergangenen Jahr bei 18,62 Euro, der für Männer dagegen um rund vier Euro höher bei 22,78 Euro. Zwischen dem Durchschnittsbruttolohn klafft also eine Lücke von 18 Prozent. Diese Lücke wird Gender Pay Gap genannt, also geschlechterbedingte Lücke bei der Bezahlung.

Die Ursachen dieser Lücke sind gesellschaftlich-strukturell: Frauen sind in gut bezahlten Führungspositionen seltener; gleichzeitig arbeiten überdurchschnittlich viele Frauen in schlechter bezahlten Branchen wie Pflege, Erziehung, Einzelhandel.

Aber ist diese Lücke tatsächlich „geschlechtsbedingt“? Alle Parteien, die sozialen vorneweg, unmittelbar gefolgt von den Politikerinnen, beklagen diese Ungerechtigkeit, fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit und hoffen dabei auf weibliche Stimmen bei den nächsten Wahlen. Verdient en Krankenpfleger wirklich mehr als eine Krankenschwester? Verdient ein Lehrer tatsächlich mehr als eine Lehrerin?

Wenn es denn so wäre, wäre dies eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Aber in der Realität es ist so, dass Frauen, Gott sei Dank, bei gleicher Arbeit die gleiche Vergütung erhalten wie die Männer. Das gilt selbstverständlich für den öffentlichen Dienst, aber auch für private Firmen, achten doch dort die Betriebsräte darauf. Nein, die Ursachen liegen tiefer, obwohl es heutzutage mehr weibliche Abiturienten und auch mehr weibliche Studienanfänger gibt, während bei den Schulabbrecher die männlichen Schüler die Mehrheit stellen. Insofern dürfte sich Kluft von Jahr zu Jahr verringern. Bei den Lehrern oder Ärzten ist das schon unübersehbar!

Tatsächlich ist es so, dass die Führungspositionen in Wirtschaft und Verwaltung noch (!) mehrheitlich von Männern besetzt sind. Das wird auch noch ein kleines Weilchen so bleiben, braucht man doch dafür neben dem theoretischen Fachwissen auch Berufs- und Lebenserfahrung. Und davon fehlt es leider immer noch bei vielen Frauen, haben sie sich doch vor 30 – 40 Jahren für Berufe (Lehrer, Sozialarbeiter etc.) entschieden, die für Führungspositionen in der freien Wirtschaft nicht bzw. nur bedingt infrage kommen. Aber das wird sich ändern, siehe oben – dabei helfen keine Gesetze!

Eine weitere Ursache dürfte die geschlechtsbedingte Bindung der Frau durch Geburt und Stillzeit an den Nachwuchs sein. Zwar kann jedes Ehepaar selbst entscheiden, ob Mutter oder Vater in den ersten Jahren zuhause bleibt, aber wenn es sich für die Frau entscheidet, ist das vermutlich im Sinne der Kindererziehung die richtige Wahl, wenn auch nicht im Sinne der Gleichmacherinnen.

Also noch ein bisschen Geduld, liebe Equal-Pay-Day-Revoluzzer! Eure Zeit wird kommen, und dann werden hoffentlich die Besten ohne Rücksicht auf ihr Geschlecht die Führungspositionen einnehmen!