7. 3. 2021 Morgen ist Weltfrauentag
Die Katholische Kirche hat es vorgemacht: Jeder Tag im Jahr ist einem Heiligen gewidmet, und weil man mehr Heilige als Tage hat, gibt es im November den Feiertag „Allerheiligen“, damit die anderen nicht einfach untergehen.
Das wollten weltweit unsere Gutmenschen nicht auf sich sitzen lassen und widmeten während des letzten Jahrhunderts jeden Tag des Jahres mindestens einem Anlass, dessen man an diesem Tage gedenken soll. Tatsächlich sind dann bis heute bis zu zehn Anlässe pro Tag eingeführt worden. Als Beispiele seien hier die allein die Gedenktage Anfang März 2021 aufgezählt, die auch in Deutschland gelten.
Ein Teil von ihnen ist wichtig, ein anderer Teil kurios, und ein dritter ist schlichtweg dummes Zeug:
a) 1.März Welttag der Komplimente
b) 2. März Adoptiere-eine-Katze-Tag
c) 3. März Internationaler Tag des irischen Whiskeys
d) 7. März Geburtstag mit der Maus
e) 7. März Tag der gesundem Ernährung
f) 8. März Internationaler Frauentag
g) 9. März Tag der Barbie-Puppe
Am 8. März ist Weltfrauentag, der schon vor dem I. Weltkrieg auf Initiative von Clara Zetkin entstand, von den Nazis zum Muttertag umfunktioniert und nach dem II. Weltkrieg von der DDR wieder eingeführt wurde. Nicht als Feiertag, denn den DDR-Oberen waren die Produktion und die Soll-Erfüllung wichtiger. Aber es war ein Ehrentag für die weiblichen Bediensteten, Im Jahre 1975 wurde er von den Vereinten Nationen weltweit auf den 8. März eines jeden Jahres terminiert. In dem rot-rot-grün regierten Berlin ist es neuerdings sogar ein Feiertag.
Warum dieser Tag allerdings vom Tag der gesunden Ernährung und vom Tag der Barbie-Puppe umrahmt wird, erschließt sich nicht unbedingt.
Schön, dass man (m/w/d) an einem Tag im Jahr die Frauen feiert. Gibt es doch auch einen „Vatertag“, der zeitgleich mit „Christi Himmelfahrt“ gefeiert wird und vor allem von jungen männlichen Schluckspechten zu Ausflügen mit Bollerwagen und zu einem allgemeinem Besäufnis genutzt wird. Geehrt werden die Männer aber nur äußerst bedingt, sieht man von den Vätern ab, die gelegentlich einen Glückwunsch ihrer Kinder übermittelt bekommen.
Zurück zum Frauentag! In unserem Bundesland ziehen die Personal-/Betriebsratsmitglieder durch das Unternehmen und überreichen jeder weiblichen Mitarbeiterin eine Rose. Damit hat es sich aber auch. Kein Wunder, dass sogar unser Vorzeige-Emanze und Feministin Alice Schwarzer diesen Tag abschaffen möchte, „diente er doch nur dazu, den Frauen lauwarmen Sekt anzubieten“. Igitt!
Tatsächlich muss man die Frage stellen, ob dieser Ehrentag den Frauen eigentlich etwas gebracht hat. Vermutlich hat er dazu beigetragen, dass nahezu alles erreicht zu sein scheint, denn in unserem Land gilt neben der juristischen Gleichberechtigung von Mann und Frau (und neuerdings den „Diversen“) der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“.
Dass das die Kanzlerin in ihrer Ansprache zum Frauentag anders sieht, ist offensichtlich „Fishing for Compliments“, besser gesagt Fischen nach Wählerstimmen, denn solche Worte von der mächtigsten Frau Deutschlands klingen schon rechts abstrus. Und warum hat sie die vermeintlichen Mängel nicht mit ihrer Kanzlermehrheit im Bundestag nicht abgeschafft?
Nicht im öffentlichen Leben, in den Familien liegt vieles im Argen, denn die meiste Arbeit zuhause übernehmen neben ihrer Berufstätigkeit die Frauen, von der Kindererziehung über die häuslichen Pflichten bis zu den sozialen Aufgaben, z. B. Pflege von kranken Angehörigen.
Deshalb sollte der Frauentag von den Männern dazu genutzt werden, darüber nachzudenken, wie sie sich in diesen Teil des Familienlebens besser einbringen können.
Da haben die Männer morgen viel zu tun, dessen Ergebnis vermutlich mehr wert als welkende Rosen und lauwarmer süßlicher Sekt ist!