14. 2. 2021 „Mainz bleibt Mainz“
Nicht zum ersten Mal fällt die Karnevalssitzung in Mainz, die abwechselnd von ARD oder ZDF in die deutschen Wohnzimmer übertragen wird, negativ auf. Zwar zahlen wir alle, egal mit welcher Partei wir sympathisieren, die Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und der wiederum für die Übertragung der Sitzung, aber von Ausgewogenheit keine Spur!
Ohne jegliche Hemmung macht Sitzungspräsident Andreas Schmitt zur besten Sendezeit Werbung für die SPD. Nicht nur, wenn er in seiner Paraderolle als Obermessdiener am Hohen Dom zu Mainz selbst in die Bütt steigt, sondern als „Schultheiß“ während der gesamten Sitzungsdauer. Aber diesmal fiel es ihm sichtlich schwer, in der Bütt gute Kommentare für die SPD zu finden. Er äußerte deutliche Kritik am Führungspersonal der Bundes-SPD und generierte sich als beleidigter Genosse, dem man sein Spielzeug, nämlich die Aussicht auf SPD-Wahlsieg und die Kanzlerschaft, weggenommen hat. Liegt das am Führungspersonal oder an den Mitläufern wie Schmitt, die so einseitig der SPD huldigen, dass es dem unbedarften Zuschauer schon weh tut?
Das passt zu SWR-Intendant Prof. Dr. Kai Gniffke, der schon vor seiner Amtszeit als äußerst einseitiger Kommentator in der ARD aufgefallen war. Folgerichtig bedankte sich Schmitt gleich zu Anfang bei ihm als Chef der für die Übertragung zuständigen Sendeanstalt.
Noch dreister war der gleich zu Beginn der Sitzung auftretende „Protokoller“ Erhard Grom, der die SPD zwar gar nicht erwähnte, aber an den CDU-Spitzen kein gutes Haar ließ. Er erblödete sich sogar im Vorfeld auf den Wahlkampf, den CDU-Vorsitzenden Laschet als „Flasche“, „Flaschet“ und „Luschet“ im Wortspiel zu desavouieren. Primitiver geht es kaum! Dass auch Söder seinen Teil abbekam und in eine Reihe mit Trump, Bolsonaro, Orban und andere gestellt wurde, war ebenso ungehörig, wie Trump als „Schwein“ zu bezeichnen. Schon 2019 war er an gleicher Stelle „die Kanalratte aus Washington“ genannt worden, der man das baldige Ertrinken in den Abwasserkanälen von Mainz wünschte.
Da konnte man nur noch abschalten!
Übrigens noch ein Bonmot am Rande: Die Sendung wurde eröffnet mit dem Karnevalslied „Meenz bleibt Meenz“ von Thomas Neger, dem Sohn von Ernst Neger, der zu den ganz Großen und Unvergessenen der Mainzer Fassenacht gehört. Nun hat der Sohn aber auch den Nachnamen seines Vaters (und seiner Mutter) und trägt damit das N…-Wort in die deutschen Wohnungen. Wie lange das wohl noch gut geht!?