3. 8. 2020 Voltaire und die Anti-Corona-Demo in Berlin

Da haben sie am 1. 8. 2020 in Berlin gegen Corona, genau genommen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, demonstriert. Waren es 20.000 Personen, wie die staatlichen Stellen und die Medien behaupten, oder waren es gar 100.000, wie die Veranstalter schätzten und die Fotos von der Demo eher glauben machen?

Der Verfasser diese Zeilen gehört in mehrfacher Hinsicht zur Corona-Risikogruppe und hat für die Forderungen der Demonstranten keinerlei Verständnis.  Bis zur Entwicklung eines geeigneten Impfstoffs sollten die Schutzmaßnahmen strikt eingehalten werden und auch sanktionsbewehrt sein!

Aber in einer Demokratie müssen auch Andersdenkenden die Möglichkeit haben, sich zu artikulieren. Und hier kommt Voltaire ins Spiel, dem der Spruch zugeschrieben wird: „Ich teile zwar Ihre Meinung nicht, ich würde aber mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen!“

Das sehen die Vertreter der politischen Parteien, des Fernsehens und der Print-Presse anders! Im Nachhinein wurden die Teilnehmer der Demo verunglimpft als Rechte oder Reichsbürger und damit in eine bestimmte Ecke gestellt. Und wenn sie selbst keine Rechten  gewesen seien, hätten sie sich doch zumindest mit diesen gemein gemacht.

Ja, man habe sieben Personen gesehen, die offensichtlich Rechte waren, mit bloßem Oberkörper, eintätowiertem Hakenkreuz usw., sagten Teilnehmer der Demo aus, aber in der Regel handelte es sich um sauber gekleidete Menschen, die regelmäßig den Friseur aufsuchen und ihre Steuern bezahlen, vor allem aber: kein Einziger trug Brandflaschen, Eisenstangen oder Wurfgeschosse – was man sonst in Demo-Kreisen am Wochenende so mit sich führt. 

Die Demonstranten wandten sich vordergründig gegen die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Die Beraubung der Freiheit und der Zwang wegen Corona sei ja nur das Eine, die ganze Gängelei und versuchte Umerziehung erwachsener Menschen werde allmählich immer unerträglicher und gehe den Leuten langsam aber sicher „auf den Keks“, gaben sie bereitwillig den Interviewern von Fernsehen und Printpresse zur Kenntnis.

Auf Nachfragen brach es aus den Demonstranten heraus: Man dürfe nicht mehr essen, was man will – am besten würden wir alle Veganer, Geschlechter gäbe es nicht mehr, das seien alle keine biologischen, sondern sozial-bedingte Manipulationen, versuche man schon den Kindern einzureden. Dazu komme die Verhunzung unserer so schönen deutschen Sprache durch das Gegendere und die Anglismen. Und wenn man eine Frau attraktiv fände und ihr das auch sage, müsse man sich angesichts der Tugendwächter gleich als Vergewaltiger fühlen. Das hielte man doch auf Dauer nicht aus!
Vox populi?

Offensichtlich braut sich da etwas zusammen. Kein Wunder, dass die veröffentlichte Meinung kein gutes Haar an der Demo ließ.  Hat sie doch immer noch nicht bemerkt, dass den Bürgern durch die Gender-Euphoriker und die anderen Gutmenschen in Politik und Journaille etwas übergestülpt wird, was sie nicht wollen.