14. 7. 2020 Bevölkerungszahl in Deutschland nimmt weiter stark zu

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes hat Deutschland zur Zeit (Ende 2019) 83,2 Mill. Einwohner.

Im Vergleich zu 2014 (79.991.000) , dem Jahr vor der großen  Flüchtlingswelle, sind das ca. 3,2 Mio. Menschen mehr, also fast so viele wie Berlin (3,769 Mio) oder München und Hamburg  zusammen an Einwohnern haben.

Diese Bevölkerungsentwicklung ist von drei Faktoren abhängig, nämlich von der Zahl der Geburten, der Zahl der Sterbefälle und der Bevölkerungssaldo zwischen Aus- und Einwanderern, heute meist beschönigend „Schutzsuchende“ genannt.

Zu den Geburten:

Im Jahr 2019 kamen in Deutschland 778 100 Babys zur Welt. Das waren rund 9 400 Kinder weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Setzt man die Zahl der Geburten ins Verhältnis zur Einwohnerzahl, so kamen rechnerisch 9,4 Neugeborene auf je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Zu den Sterbefällen

Den Geburten des Jahres 2019 standen 939 500 Sterbefälle gegenüber. Damit starben 161 400 Menschen mehr, als Kinder geboren wurden. Im Jahr 2018 war die Differenz mit 167 400 noch etwas größer ausgefallen als 2019. Dass es in Deutschland mehr Sterbefälle als Geburten gibt, ist ein langfristiger demografischer Trend, der seit 1972 anhält. 

Gegenüber 2018, als die Sterbefallzahlen durch eine besonders starke Grippewelle beeinflusst wurden, sind im Jahr 2019 rund 1,6 % weniger Menschen gestorben (2018: 954 900). 

Im EU-Vergleich lag Deutschland 2019 bei den Geburten und Sterbefällen leicht über dem EU-Durchschnitt. Mit 9,4 Geburten je 1 000 Einwohner wurden in Deutschland etwas mehr Kinder geboren als im EU-Durchschnitt mit 9,3 Kindern. Bei den Sterbefällen lagen die EU-Mitgliedstaaten im Schnitt bei 10,4 Gestorbenen je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner, in Deutschland waren es 11,3. Auch hierüber darf man sich Gedanken machen.

Zum Bevölkerungssaldo durch Zu- und Fortzüge aus Deutschland

Insgesamt sind im Jahr 2019 rund 1 559 000 Personen aus dem Ausland zugezogen und 1 232 000 ins Ausland weggezogen. Das ergibt rund 327.000 mehr Zuzüge.

Im Krisenjahr 2015 sind allein nahezu eine Mio. Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Die anderen 2,2 Mio. Menschen verteilen sich auf die vier Jahre zwischen 2016 und 2019

Zum Familiennachzug:

Erst seit 2019 erfasst das Auswärtige Amt, wie viele Visa für den Familiennachzug zu Geflüchteten erteilt werden. Im ersten Halbjahr 2019 waren es nach eigenen Angaben rund 13.200 Visa, so dass man für das gesamte Jahr von ca. 26.500 Nachzügen ausgehen muss. Hier darf man die Frage stellen, warum das AA erst so spät anfängt, die Zahlen zu erfassen und warum die Gesamtzahlen des Jahre 2019 noch nicht vorliegen.

Erstaunlich ist auch die Rechtslage: Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge haben das Recht, Ehegatten und minderjährige Kinder nach Deutschland nachzuholen. Unbegleitete Minderjährige können ihre Eltern nachziehen lassen. Dabei müssen sie nicht nachweisen, dass sie dafür über ausreichend Einkommen und Wohnraum verfügen – vorausgesetzt, der Nachzug wird innerhalb von drei Monaten beantragt, nachdem sie als Flüchtlinge anerkannt wurden.

Fassen wir zusammen:

2014, in dem Jahr vor der Flüchtlingswelle, lebten in Deutschland 79.991.000 Menschen. Ende des Jahres 2019 waren es 83,2 Mio. Menschen. Da mehr Menschen starben als geboren wurden, hätte die Bevölkerung eigentlich abnehmen müssen. Da sie es nicht tat, muss man davon ausgehen, dass die Zunahme von ca. 3,2 Mio. Menschen in diesen fünf Jahren allein auf den Bevölkerungssaldo durch Weg- und Zuzüge zurückzuführen ist. Darin sind natürlich auch Zuzüge aus der Europäischen Union und aus Großbritannien enthalten, aber der überwiegende Teil besteht aus Flüchtlingen, zumal die meisten EU-Bürger auch schon vorher in Deutschland waren.

Bei der Überprüfbarkeit der Zahlen muss man ein großes Fragezeichen machen. Denn demgegenüber teilt das Ausländerzentralregister mit, dass In Deutschland zum Stichtag 31.12.2019 ungefähr 1,3 Millionen Menschen leben, die unter verschiedenen Voraussetzungen Schutz bekommen haben. Diejenigen, deren Verfahren noch nicht abgeschlossen sind, werden nicht erwähnt.

Insgesamt waren lt. AZR 11,2 Millionen Ausländer mit aktuellem Aufenthalt in Deutschland registriert. Im Jahresverlauf 2019 stieg die Zahl um rund 313 000 Personen (+2,9%). Und das, obwohl 133.000 Ausländer in diesem Jahr eingebürgert wurden und nunmehr keine Ausländer mehr sind.

Hier noch ein Wort zur Staatsangehörigkeit unserer Ausländer:

Zum Jahres­ende 2019 waren rund 43% der registrierten Ausländer Staats­angehörige eines Mitglied­staates der Europäischen Union. Die meisten von ihnen hatten die polnische (863 000), rumänische (748 000) oder italienische (646 000) Staats­bürgerschaft. Die Briten, die angeblich wegen des Brexit nach Deutschland gekommen sind, spielen also nur eine unwesentliche Rolle.

Bei den Staats­angehörigen aus Nicht-EU-Staaten handelte es sich zumeist um Ausländer aus der Türkei (1 472 000), Syrien (789 000) oder Afghanistan (263 000).