28. 6. 2020 Die gendergerechte Sprache

Oft schon ist an dieser Stelle der Genderwahn angeprangert worden. Leider erfolglos, denn immer wieder fragt man sich, was das für Leute sind, die unsere deutsche Sprache, die Sprache der Dichter und Denker, im Namen der sogenannten Gendergerechtigkeit um jeden Preis verändern wollen. Wer treibt die Entwicklung einer falsch verstandenen Emanzipation mit derartigen Sprach-Verrenkungen so gnadenlos voran? Und warum?

Sind es komplexbeladene Frauen, die alles bekämpfen, was nach „männlich“ riecht? Oder sind es die Männer, die sich ein Schuldgefühl für eine vermeintlich männliche Sprache einreden lassen?

Wie sonst kann man auf die Wahnsinnsidee kommen, künstlich jeden allgemeinen, grammatikalisch (nicht sexuell) maskulinen Begriff wie Bürger, Arzt, Mitarbeiter, Autofahrer, Minister, Einwohner, Freund usw. mit einem „femininen“ Zusatz zu versehen? Oder gleich ganz durch die feminine Form zu ersetzen wie anfangs in der Landeshauptstadt Potsdam? Wenn man (frau?) das * umgehen will, sind im Reigen der Genderkreationen auch so schöne Partizip-Präsens-Begriffe wie „Radfahrende“, „Studierende“, „Touristenführende“ usw. entstanden. Inhaltlich völlier Unsinn, denn ein sterbender Lehrender ist im Unterricht zu Tode gekommen und nicht friedlich im Bett gestorben

Allerdings gibt es beim Aufzählen der Begriffe auch einige, die man noch – außer im Kabarett - nie als gegendert wahrgenommen hat, z.B. „Gäste“. Da vermisst man schmerzlich die „Gäst*Innen“, genauso die „Zuwanderer*Innen“, „Lokführer*Innen“.

Ziemlich einseitig und ungegendert bleibt es allerdings auch bei Allgemeinbegriffen, die negativ besetzt sind, wie Mörder, Täter, Terroristen, Vergewaltiger, Diebe, Einbrecher, Perverse, Randalierer, Chaoten etc. Aber eigentlich auch logisch aus Gendersicht, denn das Böse und die Bösen sind doch gern ausschließlich männlich besetzt. Auch die Rassisten, Verschwörungstheoretiker und Rechtsradikalen bleiben den männlichen Mitgliedern unserer Gesellschaft vorbehalten. Oder hat schon mal jemand von „Verschwörungstheoretisierenden“ gelesen oder gehört?

Bis vor kurzem konnte man auch nicht von Nationalsozialist*Innen lesen. Aber das hat sich geändert, zum Beispiel hier. Nun werden also auch tote weibliche Nazis nicht mehr diskriminiert. Demnächst wird es vielleicht in reinen Genderwahn auch Naz*Innen geben oder Nazierende geben.

Und eigentlich ist es unglaublich, dass ausgerechnet „DIE GRÜNEN“ ihre Partei noch immer nicht in „Die Grün*Innen“ umbenannt haben. Eine schreiende Ungerechtigkeit und zutiefst frauenfeindlich, die weiblichen Mitglieder einfach bei der Namensgebung zu vernachlässigen. Nur bei den „Deutschen“ wird es wohl nicht zu Änderungen kommen, denn von denen wollen die Genderer ja ohnehin nicht mehr sprechen.

Auch ein anderes Problem, liebe Genderist*Innen, ist überhaupt noch nicht geklärt. Wie bekommt man im Sinne einer neuen Gender-Gerechtigkeit das männliche Element in grammatikalisch so rein feminine Begriffe wie die Gesellschaft, die Gemeinde, die Stadtverordnetenversammlung, die Bürgerschaft, die Partei oder die Menge. Da sind doch auch Männer dabei, manchmal sogar in deutlicher Überzahl!! Und dann gibt es ja noch die Person, die Koryphäe, die Kapazität. In der Logik der Gendernden müsste es doch eigentlich heißen: die Person*Er usw. Denn die Männer sollen doch auch gerecht behandelt werden. Oder haben das diese Machos und Unterdrücker nicht verdient? Und was ist mit neutralen Ausdrücken wie „das Mitglied“? Schreiben wir in Zukunft der/die/das Mitglied? Das ist dringend noch zu klären!

Im Ernst: Das, was da hervorgebracht wird, ist Deutsch von seiner unangenehmsten Seite, nämlich wichtigtuerisch, besserwisserisch und regulierungssüchtig. Und unlogisch allemal!

Hoffentlich gewinnen auch die Studenten den gesunden Menschenverstand schnellstens zurück und kapieren endlich, dass mit solch lächerlich gegenderten Begriffen wie „Studierende“ und „Studierendenwerk“ keine Geschlechtergleichheit entsteht. Denn so blöd, wie die Genderisten glauben, sind sie nicht!