30. 1. 2020 Immer wieder Greta und die Ihren – Schuld haben die Erwachsenen

Kindliche Unschuld verkauft sich gut. Nicht ohne Grund wurde Greta vom Nachrichtenmagazin TIME zur „Person of the Year 2019“ gekürt. Hat sie doch mit ihrem „How dare you!“ (Wie könnt Ihr es wagen, …)  den Großen der Welt vor der UNO den Kopf gewaschen. In die gleichen Fußstapfen trat der Kinderchor des WDR, der die Oma als alte Umweltsau entlarvte – alles wird von den beschimpften Erwachsenen quasi in Selbstkasteiung genossen und – wie vor der UNO – mit viel Beifall überschüttet..

Das gilt gleichermaßen für die Gretas Wutattacken vor den Parlamenten dieser Welt wie auch für die freitäglichen Spektakel der Schulschwänzer, die von montags bis Donnerstag mit den SUV von ihren Eltern zur Schule gefahren werden und am Freitag – manchmal zusammen mit den Eltern - gegen die Autos demonstrieren. In Deutschland vermarktet Luisa Neubauer geschickt Fridays for Future, das für die Rettung der Welt streikt und hüpft.

Nun gut, man kann es von den Kindern und Jugendlichen nicht anders erwarten, fehlen ihnen doch in ihrem frühen Leben die Reife und die Erfahrung. Aber nicht die Kinder sind dafür zu schelten, sondern ihre Eltern, Lehrer und Politiker, die sie überschwänglich dafür loben. Dieses geheuchelte Lob will den Eindruck erwecken, die Weisheit von Kindern könne in einer überkomplexen Welt Orientierung bieten – als ob sie einen unschuldigen Blick auf die Wirklichkeit werfen könnten. Der Barde Herbert Grönemeyer fing mit dem schon einschleimenden Lied „Kinder an die Macht“ an. Dann folgte die ebenso sentimentale wie einfältige These, die Erwachsenen hätten die Erde nur von den Kindern geborgt.

Doch dieser Unsinn kommt nicht einfach nur aus Kindermund. Vielmehr sind es interessierte Erwachsene, die um ihrer politischen Ziele willen die Kinder instrumentalisieren, um sie dann als Propheten auftreten zu lassen. Selbst Siemens-Chef Joe Kaeser war sich nicht zu schade, Luisa Neubauer, die nicht einmal eine Berufsausbildung hat, sogar einen Sitz im Aufsichtsgremium einer seiner Firmen anzubieten.

Die Massenmedien und vor allem das Fernsehen spielen hier natürlich eine Schlüsselrolle. Bei den Talkshows, die eh grünlinks angehaucht sind, werden die Kinder als kleine Politiker präsentiert. Sie treten dann als Wahrheitszeugen auf. Und wer würde einer leidenschaftlich engagierten Jugendlichen wie Luisa Neubauer schon zu widersprechen wagen? Doch hier sollen nicht die Kinder kritisiert werden, ob sie nun Greta, Luisa oder Kevin heißen. Es ist nämlich völlig in Ordnung und geradezu natürlich, dass Kinder Idealismus produzieren, sobald sie sich zu politischen Themen äußern. Aber es ist doch sehr bedenklich, wenn Vertreter der Medien und der Politik das dann als der Weisheit letzter Schluss verklären.

Wie haben sich doch die Zeiten geändert: Früher war man als Jugendlicher rot und ist dann mit zunehmender Erfahrung und Weisheit immer dunkler geworden. Heute bleibt man grün, auch wenn man längst grau geworden ist.

„Wer in jungen Jahren nicht links ist, hat kein Herz, wer es als Erwachsener immer noch ist, hat keinen Verstand“, wird Winston Churchill zugeschrieben, allerdings fälschlicherweise, denn der Spruch ist schon im 19. Jahrhundert in Frankreich aufgetaucht.