8. 1. 2020 Deutsche Schulen vor dem Kollaps – Kinder mit Migrationshintergrund
Es ist wieder einmal typisch: Eine lebens- und berufserfahrene Rektorin einer Grundschule in Frankfurt/Main ist nicht einfach so in den Ruhestand gegangen, sondern hat sich vorher ihre Probleme mit den Kindern aus Migrationsfamilien von der Seele geschrieben.
Nicht nur, dass diese Probleme vorhanden sind, nein, sie haben trotz aller Integrations-Beteuerungen der Politik-Eliten immer mehr zugenommen. Und wenn hier das Wort „Politik-Eliten“ verwendet wird, so sind darunter die zuständigen Landes- und Bundesminister, ihre sie stützenden Landes- und Bundestagsabgeordneten sowie die Leiter der nachgeordneten Landes- und Bundesoberbehörden gemeint.
Ingrid König als Schulleiterin arbeitete seit Jahrzehnten mit Kindern, die einen Migrationshintergrund haben. Als Grundschulrektorin im Frankfurter Stadtteil Griesheim gehört das dazu. In den vergangenen Jahren sei es aber zunehmend schwieriger geworden, diesen Kindern etwas beizubringen. Das liege vor allem an deren Eltern. „Dass Eltern die deutsche Sprache nicht können, ist kein Hindernis, um den Kindern die Sprache beizubringen. Damit arbeite ich seit 40 Jahren", sagt sie im Gespräch mit dem Sender des Hessischen Rundfunks hr-iNFO. „Aber wir haben Eltern, für die die Schule ohne Bedeutung ist. Sie schicken das Kind hin, weil sie das müssen."
In ihrem Buch „Schule vor dem Kollaps" führt sie dezidiert auf, dafür, was der Staat ihrer Meinung nach machen muss, um die Lage an Schulen wieder in den Griff zu bekommen. Das größte Problem benennt König im Interview klar: „Ich sehe keine Integration mehr." Es soll eine Bestandsaufnahme, ein Weckruf und eine Anleitung für Veränderungen sein, deshalb habe sie das Buch geschrieben. Ohne einen Kommentar wollte sie nicht in Pension gehen.
„Ich dachte, die Kinder leben gerne hier und werden die Gesellschaft irgendwann mitgestalten. Dann habe ich gemerkt, dass die Kinder hier gar kein Zuhause haben. Das ist irgendwann passiert – und ich weiß nicht, warum", erzählt König. Die Schule sei zwar bemüht, das Miteinander zu fördern, bei den Schülerinnen und Schülern komme das aber nur selten an: "Afghanen wollen unter Afghanen bleiben, Türken unter Türken und Marokkaner unter Marokkanern", so König.
Es sei nicht ungewöhnlich, dass Kinder im Sommer in ihre Heimatländer verschwinden und erst lange nach Ende der Ferien, im September oder im Oktober, wiederkommen. "Und dann habe ich ein Kind, das kein Deutsch mehr spricht", sagt König. Das verstoße zwar gegen die Schulpflicht und man könne ein Verfahren einleiten, aber das bringe aber meist nichts. „Wenn die Eltern sagen, sie können nicht bezahlen, dann bezahlen sie auch keine Strafe." – übrigens nicht nur bei Verstößen der Migranten gegen die Schulpflicht, sondern auch bei vielen anderen Vergehen.
Bereits 2017 hat König gemeinsam mit anderen Grundschulleitern einen Brandbrief an das hessische Kultusministerium geschrieben: Die Kinder können schlecht oder gar kein Deutsch, sie wissen die einfachsten Sachen nicht, machen ihre Hausaufgaben nicht, sind teils aggressiv, kommen zu spät und manchmal sogar gar nicht, klagten die Lehrkräfte. In ihrem Buch "Schule vor dem Kollaps" hat König einige Vorschläge eingearbeitet, wie sich die Situation verbessern ließe. Ihr wichtigster Vorschlag ist die Arbeit mit den Migrantenkindern in Ganztagsschulen. Dann würden die Kinder längere Zeit am Stück Deutsch sprechen. Zudem sei ein anderes Arbeiten möglich, als einfach nur den Unterrichtsstoff durchzubringen.
Was an ihrer Schule geleistet würde, sei zwar beachtlich – aber eben nicht ausreichend. „Die Deutschstunden sind an Brennpunktschulen immer noch zu wenig. Wir brauchen mehr ausgebildete Lehrer, vor allem in Deutsch als Zweitsprache", fordert sie.
Mit Vorurteilen hat die ehemalige Rektorin auch bei einigen Lehrkräften zu kämpfen. Junge Kolleginnen und Kollegen vom Land hätten sie gefragt, ob sie „jetzt auch rechts geworden" sei, als sie von den Problemen an der Schule berichtete. Und das ist ebenfalls typisch! Wer nicht alles schönredet, wird in die rechte Ecke gestellt.
Das ist die eigentliche Schande! Jeder Fachmann weiß, dass die Integration unserer türkischen und libanesischen Mitbürger vielfach gescheitert ist. Man denke nur an den Begriff „Clan-Kriminalität“. Aber dann die Menschen, die das offen ansprechen, als „Rechte“ oder gar als „Nationalisten“ oder „Nazis“ zu diffamieren, lässt darauf schließen, dass Änderungen kaum zu erwarten sind. Wer so mit Menschen, die den Finger in die Wunde legen, umgeht, ist zu Verbesserungen unfähig.
Frau König gibt an, immer mit dem hessischen Kultusministerium in gutem Kontakt gestanden zu haben. Dass sie sich erst jetzt nach ihrer Zurruhesetzung öffentlich äußert, ist ein Zeichen dafür, dass sie dort kein Gehör gefunden hat und dass sie während ihrer aktiven Zeit offensichtlich dienstliche Nachteile befürchtet hat.
Glauben Sie nicht, dass Frankfurt/Main weit weg sei und dass es die Probleme nicht auch in den anderen Bundesländern gäbe. Schon vor Jahrzehnten haben Pädagogen zum Beispiel in Köln –Eigelstein (Stadtviertel mit überproportional vielen türkischen Mitbürgern) warnend den Finger gehoben. Auch dort hat sich wenig geändert. Und wie sieht es in Dortmund, Gelsenkirchen oder Berlin aus?