22. 12. 2019 ZDF-Berichterstattung ausgewogen?

Oft ist an dieser Stelle schon über die Linkslastigkeit des Gebühren-finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks der Kopf geschüttelt worden. Jetzt hat ZDF-Chefredakteur Peter Frey nachgelegt und in einem Interview mit der „Zeit“ behauptet,  das ZDF sei politisch ausgewogen.
Damit hält Frey an seinem idealisierten Bild des Senders fest, das durch die mediale Wirklichkeit an vielen Stellen widerlegt worden ist.

Und es wird tagtäglich neu widerlegt. Einen Tag nämlich nach dem Zeit-Interview wurde die Auswertung des jüngsten öffentlich-rechtlichen Talkshow-Jahrgangs publik. Demnach war die von ARD und ZDF gemeinsam gekrönte Königin der Einladungen Annalena Baerbock, die Ko-Vorsitzende der Grünen. Ausgerechnet sie, die mit jeder Antwort erst einmal das gesamte Parteiprogramm herunterleiert und mit ihrem Dazwischenreden wahrlich keine Diskussionskultur erkennen lässt.

Sie beerbte in der Spitzenposition ihren Vorstandskollegen Robert Habeck, der 2018 im Jahr davor am häufigsten eingeladen worden war. Niemand anderen lassen ARD und ZDF in ihren Talkshows so gern zu Wort kommen wie das grüne Spitzenpersonal. Die derzeit im Bundestag stärkste Oppositionspartei, die AfD, ist weiterhin die am wenigsten eingeladene. Und nicht nur das, wenn ihre Vertreter schon einmal ausnahmsweise da sind, fallen ihnen die Talkmaster und mit deren Billigung die anderen Talk-Gäste regelmäßig ins Wort – man will ja schließlich „Haltung zeigen“.

Diesen linken Einschlag gibt es, und er sorgt für Kratzer im Programmauftrag. Man vergleiche einmal den freundlichen Umgang, dessen sich fast alle grünen Themenund fast alle grünen Politiker im ZDF erfreuen, mit der unangenehm inquisitorischen Art, die Claus Kleber dem damaligen österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz im ZDF-„Heute-Journal“ angedeihen ließ. Ähnlich bei Maischberger (ARD). Wie die am 18. 1. 2018  mit Kurz umsprang und dazu noch Jürgen Trittin, den Alt-Linken, zur Verstärkung holte, schlug alles bisher Dagewesene. Seitdem weiß der Verfasser dieser Zeilen, was „fremdschämen“ ist.

Zurück zum ZDF. Das macht auch keinen Hehl aus seiner wetterfesten Abneigung gegen Donald Trump, die bei Marietta Slomka in dem Spruch mündete, „soweit man weiß, ließen die USA keine Auftragsmorde verüben“. Auch der Ungar Orban und die Polen bekamen ihr Fett weg, ebenso wie der slowakische Staatspräsident und alle anderen, die ihre Politik nicht an Merkel und von der Leyen ausrichten.

Man schaue auf die samtpfötige Befragung von Robert Habeck im ZDF-„Sommerinterview“, über die sich die an gleicher Stelle harsch angegangenen FDP-Chefs Christian Lindner und der AfD-Co-Vorsitzende Jörg Meuthen gefreut hätten. Und es war das ZDF, in dem AfD-Abgeordneten die alberne Frage vorgelegt wurde, ob von Adolf Hitler oder Björn Höcke dieses oder jenes Zitat stamme.

Man muss also nicht zurückkehren zur immer wieder zitierten Studie der FU Berlin von 2010, wonach der überwiegende Teil der politischen Journalisten (36 Prozent) laut eigener Aussage mit den „Grünen“ sympathisiere, gefolgt von der SPD (25 Prozent). CDU (9 Prozent) und Linke (2 Prozent) folgten abgeschlagen! Die AfD gab es damals noch nicht.
Aber es sind nicht die einzelnen Journalisten, es ist der gesamte Sender!

Das ZDF fühlt sich im vorauseilenden Gehorsam der derzeitigen Politik verpflichtet,  genauso wie das ehemalige Staatsfernsehen der DDR.

Und die ARD ist keinen Deut besser!