27. 9. 2019 500 Wissenschaftler erklären: „Es gibt keinen Klimanotfall“

Wir „Normalbürger“ sind natürlich nicht in der Lage, uns wissenschaftlich mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen. Zumal „Wetter“ und „Klima“ so oft in der Diskussion von der Politik und der Presse durcheinander geworfen werden.

Als Beispiel möge der trockene und heiße Sommer in Brandenburg dienen. War er Wetter oder Klima? Ja, wir hatten einen solchen Sommer, aber bereits wenige Kilometer weiter südlich im Erzgebirge oder gar in Bayern im Alpenvorland stöhnten die Menschen über die vielen Niederschläge.

Andererseits ist der Temperaturanstieg nicht zu leugnen. Seit der Wetteraufzeichnung hat sich die Durchschnittstemperatur erhöht.

Damit bleiben mehrere Fragen:
Ist der Temperaturanstieg ein „normaler“ Anstieg in dem Auf und Ab der Temperaturen auf der Erde zwischen heißen und kalten Zeiten (die letzte Eiszeit[1], in deren Folge die Ostsee und die vielen schönen Seen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern entstanden sind, ist gerade einmal ca. 11.000 Jahre her)? Damals kam es weiträumigen Vergletscherungen, zu großflächigen Überschwemmungen und zum Absinken des Meeresspiegels mit der Bildung von Landbrücken.
Auch sei in diesem Zusammenhang an die letzte Kaltphase (auch „Kleine Eiszeit“ genannt) zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert in Europa erinnert.

Oder haben die Menschen den Temperaturanstieg verursacht, und wenn ja, wodurch? Oder ist alles nur darauf zurückzuführen, dass in den letzten 60 Jahren – quasi eine Generation später – sich die Zahl der Menschen mehr als verdoppelt hat (von 3,5 Mrd. auf mehr als 7,5 Mrd.). Und alle wollen neben Speise und Trank eine warme resp. klimatisierte Wohnung haben, ein Auto nutzen usw..

Zumindest an CO2 als Ursache  haben viele Wissenschaftler Zweifel.
 

In einer „European Climate Declaration“ fordern 500 Wissenschaftler aus dreizehn Ländern eine neue Klimapolitik auf der Grundlage seriöser wissenschaftlicher Analysen.

Einer der Unterzeichner ist der ehemalige Hamburger Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD). Für die internationale Gesamtorganisation der Deklaration ist der niederländische Professor Guus Berkhout verantwortlich.

Die Wissenschaftler wenden sich mit ihrem Offenen Brief an den UNO-Generalsekretär António Manuel de Oliveira Guterres und an die Leiterin des UN-Klimasekretariats in Bonn, Patricia Espinosa Cantellano: Vor dem Hintergrund des UN-Klimagipfels und des Hypes um das16-jährige schwedische Mädchen Greta Thunberg kritisieren sie die „sinnlose Verschwendung von Billionen Dollar auf der Grundlage unwissenschaftlicher Annahmen und ‚unreifer’ Klimamodelle“.

In dieser Deklaration schreiben die Wissenschaftler, die sich „Scientists and Researchers“ nennen, die „Klimamodelle“, auf denen die internationalen Politikziele derzeit basieren, seien „ungeeignet“. Die jetzige Klimapolitik höhle das wirtschaftliche System aus und gefährde Menschenleben in Ländern, denen der Zugang zu bezahlbarer elektrischer Energie verweigert werde. Deswegen fordern die Unterzeichner, „eine Klimapolitik (…), die sich auf seriöse Wissenschaft stützt“.

Politisch wichtig sei es, als Entscheidungsgrundlagen nicht nur die Forschungsergebnisse der Mainstream-Wissenschaftler heranzuziehen. Vielmehr müssten auch die Arbeiten solcher Forscher eingehend analysiert und diskutiert werden, die den derzeit dominierenden Klimamodellen dezidiert kritisch – und zwar auf der Basis seriöser wissenschaftlicher Analysen – gegenüberstehen.

Für eine wirklich wissenschaftliche Arbeit gehöre es unabdingbar, auch „Gegenmeinungen“ angemessen auszuwerten. Die Wissenschaftler fordern daher ein „konstruktives Treffen auf höchster Ebene zwischen Weltklasse-Wissenschaftlern auf beiden Seiten der Klimadebatte“.

Dann formulieren die Unterzeichner  sechs Thesen zum „Klimawandel“:

Die Erwärmung verläuft erheblich langsamer als prophezeit
Die Welt habe sich mit weniger als der Hälfte der ursprünglich vorhergesagten Rate erwärmt und mit weniger als der Hälfte der Rate, die aufgrund des anthropogenen Nettoantriebs und des Strahlungsungleichgewichts zu erwarten ist“. Das zeige „uns, dass wir den Klimawandel nicht verstehen“.

Welche Faktoren sorgen für eine Erwärmung?
Das „geologische Archiv“ verdeutliche, „dass sich das Erdklima seit Bestehen des Planeten mit natürlichen Kälte- und Warmphasen verändert hat“. „Die kleine Eiszeit“ etwa „endete erst mit 1850“. Deswegen sei „es nicht verwunderlich, dass wir jetzt eine Phase der Erwärmung erleben“.

Die herrschende Klimapolitik stützt sich auf qualitativ ungenügende Modelle
Die aktuellen Klimamodelle wiesen „viele Mängel auf und sind als politische Instrumente nicht aus der Ferne plausibel“. Außerdem „übertreiben sie höchstwahrscheinlich die Wirkung von Treibhausgasen wie CO2“. Auch „ignorieren sie die Tatsache, dass die Anreicherung der Atmosphäre mit CO2 von Vorteil ist“.

CO2 ist eine pflanzliche Nahrung, die eine der Grundlagen allen Lebens auf der Erde ist
CO2 sei „kein Schadstoff“. Den protestierenden Wissenschaftlern zufolge ist CO2 vielmehr „wesentlich für alles Leben auf der Erde“. „Die Photosynthese“ sei „ein Segen“. Und mehr CO2 schone „die Natur und die Erde“: „Zusätzliches CO2 in der Luft“ habe „das Wachstum der globalen Pflanzenbiomasse gefördert“. Das sei „auch gut für die Landwirtschaft und erhöht die Ernteerträge weltweit“.

Die globale Erwärmung hat auf der Erde die Naturkatastrophen nicht verstärkt
Es gebe „keine statistischen Belege dafür, dass durch die globale Erwärmung Hurrikane, Überschwemmungen, Dürren und ähnliche Naturkatastrophen verstärkt oder häufiger werden“. „CO2-Minderungsmaßnahmen“ seien „ebenso schädlich wie kostspielig“. Beispielsweise „töten Windkraftanlagen Vögel und Fledermäuse“. Und „Palmölplantagen zerstören die Artenvielfalt der Regenwälder“.

Die Politik muss für ihre Entscheidungen die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Realitäten berücksichtigen
Es gebe „keinen Klimanotfall“. Die Unterzeichner sehen „keinen Grund für Panik und Alarm“. Sie lehnen daher „die schädliche und unrealistische“ CO2-Null-Strategie „nachdrücklich ab“. Wenn in Zukunft „bessere Ansätze“ entstünden (und das sei durchaus zu erwarten), „haben wir genügend Zeit, um zu überlegen und uns anzupassen“. „Ziel der internationalen Politik“ solle es jedenfalls sein, „jederzeit und weltweit verlässliche und bezahlbare Energie zur Verfügung zu stellen“.

Fassen wir zusammen: Es gibt eine Menge ungelöster Fragen. und mit dem Verbot von Strohhalmen oder Trinkbechern und der Preiserhöhung von Öl, Gas, Benzin und Diesel werden wir wohl nicht weit kommen.



[1] Die letzte Kaltzeit, auch das letzte Glazial (oder, etwas mehrdeutig, die letzte Eiszeit) genannt, folgte im Jungpleistozän im Anschluss an die letzte Warmzeit vor der heutigen. Sie begann vor etwa 115.000 bis 110.000 Jahren und endete vor etwa 12.500 bis 10.000 Jahren.