17. 7. 2019 Ursula von der Leyen neue Kommissionspräsidentin in Brüssel
Wer geglaubt hatte, dass die Merkel amtsmüde sei und krankheitsbedingt sich aufs Altenteil zurückziehe, war bitter enttäuscht. Heute muss man konstatieren, dass sie wieder einmal mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen hat:
Erstens stand UvdL kurz vor dem Rauswurf als Bundesverteidigungsministerin. Ihre Führung des Ministeriums war nicht von Ruhm begleitet, sondern von handfesten Skandalen. Und die geplante Abschiebung zur NATO als Generalsekretärin hätten sicherlich die USA verhindert, denn denen dürfte nicht entgangen sein, wie UvdL die Bundeswehr heruntergewirtschaftet hat.
Zweitens wird mit UvdL eine Konkurrentin für AKK um das Kanzleramt aus dem Feld geräumt und sozusagen "weggelobt".
Drittens erhält Merkel mit der Wahl von UvdL zur Kommissionspräsidentin den direkten Zugriff nach Brüssel, ist doch UvdL´s sprichwörtliche Ergebenheit gegenüber Merkel kein Geheimnis.
Viertens konnte man Weber auf diese Art gut loswerden, hatte doch die Kanzlerin mit der CSU noch ein Hühnchen zu rupfen.
Fünftens ergibt sich durch das Stühlerücken am eigenen Kabinettstisch die Möglichkeit, ihrer beabsichtigten Nachfolgerin eine Plattform als Verteidigungsministerin zu bieten.
Sechstens ginge es wiedermal nicht um Inhalte und um das Land, sondern um Macht und Machterhalt in der EU sowie Potemkinsche Visionen in Deutschland.
Wirklich ein feiner Deal, den Merkel da mit Macron ausgeheckt hat. Sollte man das zum Anlass nehmen, den Briten zum Brexit zu gratulieren?
Übrigens: der Erdteil Europa hat seinen Namen von Göttervater Zeus, der die schöne Europa als Stier verwandelt entführt hatte, um sie ins Bett zu kriegen. Heute ist mit einem Stier nicht mehr viel los; Europa reitet auf einer Kuh, um die so viel herumgedealt wurde, dass der Sinn des Wortes Kuhhandel eine völlig neue Bedeutung erfährt.