27. 6. 2019 Was ist nur mit unseren Kirchen los?
Nachdem schon die evangelische Kirche Deutschlands (EKD) auf dem Kirchentag in Dortmund Position gegen die AfD und ihre Vertreter bezogen und sie ausgeladen hat, was der AfD nicht nur viel Aufmerksamkeit, sondern auch Mitgefühl eingebracht hat, legt nun die Deutsche Bischofskonferenz der katholischen Kirche nach.
Sie hat eine mehr als 70 Seiten umfassende „Arbeitshilfe Nr. 305“ (download hier) verfasst, die für die Gemeindearbeit gedacht ist.
Darin kommt 297-mal der Begriff Populismus vor und 163-mal der Begriff Rechtspopulismus, der Begriff Linkspopulismus gar nicht, und der Begriff Klima-/CO2-/Öko-Populismus schon überhaupt nicht. Somit ist bei der alleinigen Verwendung des Begriffs „Populismus“ nur der Rechtspopulismus gemeint.
Der Name „AfD“ kommt nicht vor, auch wenn sie Seite für Seite gemeint ist. Dabei wird angelegentlich vergessen (oder bewusst nicht erwähnt), dass bei der vergangenen Bundestagswahl im Jahr 2017 5.878.115 Wähler die AfD gewählt haben, davon lt. Wählrwanderung der ARD ca. 1 Mio. ehemalige CDU-Wähler und 500.000 ehemalige Wähler der SPD. Sind das alles Nazis oder Nicht-Christen? Können bzw. wollen die Kirchen auf diese Menschen verzichten?
Andererseits wird feinsäuberlich „Demokratie“ und „Populismus“ voneinander unterschieden, wiewohl „Volk“ im Griechischen „demos“ und im Lateinischen “populus“ heißt. Und das müssten eigentlich die Kirchenoberen als Kenner der altgriechischen und lateinischen Sprache wissen.
Über Homosexualität resp. Homophobie findet man nichts. Vielleicht wäre man da in Widerstreit mit dem Islam geraten. Bezeichnend ist auch, dass die Kriminalität und die Gewaltkriminalität oder die ausufernde Clan-Kriminalität von „Zuwanderern“ komplett unerwähnt bleibt. Ob das das selbstgemalte Bild gestört hätte?
Und unser Christliches Abendland? Nach Auffassung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, sei dieser Begriff abzulehnen, weil er ausgrenzend wirke! Da kann man bei einem Verrtreter der Kirche nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen!
Von der evangelischen Kirche war nicht viel anderes zu erwarten, ist sie doch schon seit geraumer Zeit beliebig geworden, indem sie auf der Welle des Zeitgeistes mitschwimmt. Man denke nur an das Kirchenasyl, mit dem ausreisepflichtige Ausländer dem staatlichen Zugriff entzogen werden, oder die Auflösung des Begriffs „Ehe“ und die Trauung homosexueller Paare.
Da war der Verfasser dieser Zeilen als evangelischer Christ dankbar, dass es wenigsten noch die katholische Kirche gibt, die dem Zeitgeist nicht so ohne weiteres nachgab. Und jetzt? Sollte man doch aus der Kirche austreten? Aber aus Gesprächen mit Pfarrern weiß man, dass nicht alle so denken wie der Ratsvorsitzende der EKD.
Den beiden großen Kirchen in Deutschland darf man nach dem guten alten deutschen Sprichwort „Schuster bleib bei deinen Leisten“ raten, sich aus der Tagespolitik herauszuhalten, soweit sie nicht in Glaubensfragen betroffen sind. Die europakritische Stimmung in Deutschland und in vielen Ländern Europas hat viele Gründe, und die EU wäre gut beraten, sich selbstkritisch damit auseinander zu setzen – in den Parteien wird diese Auffassung jedoch nur von der AfD getragen. Und gegen die Einwanderung nicht-christlicher Ausländer, vor allem Islam-Gläubiger, die aus ihrer antijüdischen Haltung oftmals keinen Hehl machen, nimmt nur die AfD Stellung. Ist das alles so unchristlich?
Denkt ´mal darüber nach, Ihr Kirchenfürsten!