29. 1. 2019 SPD in Bayern an der 5-Prozent-Grenze

Nachdem die SPD bei der vergangenen bayerischen Landtagswahl ihr schlechtestes Wahlergebnis eingefahren hat, kommt nun der nächste Hammer: Die SPD erreicht in Bayern nur noch sechs Prozent.

Laut aktueller Forsa-Umfrage sieht es für die Sozialdemokraten im Freistaat mehr als schlecht aus. Erreichten sie bei der Landtagswahl gerade noch 9,7 Prozent,  würde sie nun bei sechs Prozent landen und muss befürchten, bei der nächsten Landtagswahl unter die 5-Prozent-Hürde zu fallen. Die Grünen befinden sich im Aufwind und würden von 23 Prozent der bayerischen Wähler gewählt werden. Die AfD landet bei acht Prozent der Wähler (2,2 Prozentpunkte weniger). Unverändert die CSU mit 38 Prozent. Ebenfalls unverändert die Freien Wählern, die FDP und die Linken  mit 11,6, 5,1 beziehungsweise 3,2 Prozent.

Und im Rest der Republik sieht es gleichfalls schlimm aus für die älteste deutsche Partei.

Das ZDF-„Politbarometer“ stellte einmal mehr die Frage „Wenn morgen Bundestagswahlen wären“ und rückte die Parteilandschaft in der Theorie damit neu zurecht. Demnach würden nur noch 14 Prozent der Deutschen die SPD wählen. Noch heftiger ist die Prognose für einzelne Bundesländer.

Auch in den neuen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg sieht sich die SPD düsteren Prognosen gegenüber. Dort wird kommenden Herbst gewählt. Laut Tagesspiegel, der sich auf Emnid-Umfragen beruft, erwartet die SPD in Sachsen 10 Prozent, in Thüringen 12 und in Brandenburg 21 bis 23 Prozent. Emnid-Umfrageexperte Torsten Schneider-Haase sieht im Osten einen Kampf zwischen CDU und AfD um den Rang der Volkspartei. Die SPD sei dort „längst überholt“.

Auch in der traditionellen SPD-Hochburg NRW sind die Prognosen bitter. Dort würde die AfD der SPD gleich zwei Wahlkreise im Ruhrgebiet abnehmen, wenn morgen Wahlen wären. Im Rest von NRW würden CDU und Grüne auf die Wahlergebnisse anstoßen. Diese Prognose stammt vom Berliner Meinungsforschungsinstitut „Wahlkreisprognose.de“.

Vielleicht merkt die SPD jetzt, dass ihr wahrer Gegner die Grünen sind, die ihr mit populistischen und unverantwortlichen politischen Aussagen die Wähler wegstehlen.

Zurück nach Bayern:

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat seit der Landtagswahl deutlich an Ansehen gewonnen, 49 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden. Im Oktober 2018 waren es nur 33 Prozent. Nach wie vor bewerten 44 Prozent der Befragten die Arbeit des Ministerpräsidenten als nicht befriedigend.

Zufrieden waren mit Söder vor allem CSU-Anhänger (86 Prozent), aber nur 51 Prozent der Freien Wähler. Besonders unzufrieden mit Söders Arbeit war die Anhängerschaft der Grünen (74 Prozent), der Linken (72 Prozent) und der FDP (66 Prozent).

 

Die Daten zur politischen Stimmung in Bayern wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 22. bis 25.1.2019 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 1.003 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.