23. 10. 2018 OECD fordert mehr Disziplin in den Schulen
Wir Potsdamer Demokraten haben es ja schon immer gesagt, aber für Schadenfreude und Häme ist an dieser Stelle kein Platz.
Auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien müssen die Chance auf gute Bildung haben. Das ist seit dem Jahr 2000 Konsens in Deutschland, als die erste Pisa-Studie Schockwellen durch Politik und Schulbehörden schickte.
Eine Pisa-Sonderauswertung zeigt Schritte auf, um die Lücke zwischen privilegierten und sozial benachteiligten Schülern zu schließen. Einige davon sind denkbar einfach: Schüler bräuchten mehr Motivation – und mehr Disziplin.
Mit mehr Disziplin und mehr Motivation steigt der Anteil der Schüler, die sich gegenüber entgegen ihrer schwierigen sozialen Herkunft als „resilient“ erweisen, nach Berechnungen der OECD um jeweils sieben Prozentpunkte. Diese Resilienz, zu Deutsch Widerstandsfähigkeit, ist für Bildungsforscher zentral. Welche Rahmenbedingungen fördern es, trotz hemmender sozialer und wirtschaftlicher Verhältnisse in der Familie, gute Leistungen in der Schule zu bringen? Und wie lassen sich diese Leistungen beflügeln?
Disziplin im Unterricht ist dafür zentral. Davon ist auch Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR), überzeugt. „Disziplin, Ordnung, Fleiß – wir müssen an den Schulen wieder stärker die Grundtugenden einfordern.“ Gerade im schwierigen sozialen Umfeld sei ein „Laissez-faire-Ansatz“ nach dem Motto, jeder tut, was er möchte, genau der falsche Weg. „Da brauchen wir klare Regeln des Miteinanders“, so Böhm. „Das fängt beim Handy-Verbot an und hört beim respektvollen Umgang mit den Lehrkräften auf.“
Von Lehrern, die sich duzen lassen und sich „kleiden wie Pubertierende“, hält Böhm übrigens wenig. „Es muss eine gesunde Distanz zu den Schülern geben“, sagt er. Der Verbandschef appelliert an die Politik, mehr Gewicht auf die Ausbildung, besonders von Quereinsteigern unter den Lehrern, zu legen. „Wer gerade in einem schwierigen sozialen Umfeld guten Unterricht abhalten will, muss belastbar sein wie ein Düsenjet-Pilot“, sagt Böhm. „Er muss natürlich fachlich fit sein, braucht aber auch pädagogisches Geschick und großes soziales Talent, um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler im Blick zu behalten.“
Das sind exakt die Regeln, die in bayerischen Schulen gelten und letztlich auch ein Grund dafür sind, dass die bayerischen Schüler in den PISA-Studien deutlich besser abschneiden als der Rest in unserem Lande. (und dass die Stadtstaaten besonderrs schlecht abschneiden.) Kein Kultusminister kann sagen, er habe das nicht gewusst!