1. 6. 2018 Unsere Nationalspieler Özil, Gündogan und der türkische Präsident
Vor rund drei Wochen posierten die Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Erdogan werbewirksam für den türkischen Wahlkampf in der Presse.
Der wie Özil in Gelsenkirchen gebürtige Gündogan hatte Erdogan zu allem negativen Überfluss sogar noch ein Trikot seines aktuellen Klubs Manchester City überreicht. Darauf hatte der 27-Jährige neben seinem Autogramm einen handschriftlichen Gruß auf das Hemd notiert: "Mit großem Respekt für meinen Präsidenten."
Die Entrüstung darüber war zuletzt abgeflaut, weil von den Medien berichtet worden war, dass Gündogan im Gegensatz zu Özil sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsangehörigkeit besäße. Somit sei sein Gruß an "seinen Präsidenten" im gewissen Sinne nachvollziehbar gewesen.
Doch jetzt kam heraus, dass Gündogan gar keine doppelte Staatsbürgerschaft hat – er ist ein Deutscher, wenn auch mit türkischen Wurzeln.
Gegenüber "faz.net" bestätigte jetzt der DFB, dass Gündogan tatsächlich nur die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen würde – und keinesfalls zusätzlich die türkische. Das lässt die Widmung "für meinen Präsidenten" in einem neuen, negativeren Licht erscheinen.
Gündogan hatte sich sechs Tage nach dem Eklat-Foto mit einem Besuch beim deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit Özil im Berliner Schloss Bellevue um eine Begrenzung des verursachten Schadens bemüht, ohne allerdings die öffentlichen, falschen Angaben zu seiner vermeintlichen türkischen Staatsangehörigkeit zu dementieren oder aufzuklären. Er selbst hatte dies allerdings auch nie behauptet.
Auf Facebook hatte Gündogan nach dem Bellevue-Besuch lediglich gepostet: "Der Bundespräsident wollte auch meine Sichtweise verstehen. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich zu Deutschland und der deutschen Nationalmannschaft bekenne, aber durch meine Familie auch eine türkische Seite in mir habe. Ganz ehrlich, ich respektiere die Liebe meiner Eltern zu ihrer Heimat und zu ihrem Dorf, in dem auch meine Großeltern noch leben und das für meine Familie ein zweites Zuhause nach Gelsenkirchen ist", schrieb der Profi.
Was lernen wir daraus?
Wieder einmal ein typischer Fall einer nicht gelungenen Integration! Wenn selbst die zweite Generation sich mehr zu der Türkei und Erdogan hingezogen fühlt, dann kann einem angst und bange werden.
Und unser hochgelobter Bundestrainer sollte einmal darüber nachdenken, dass Nationalspieler auch eine Verpflichtung außerhalb des Fußballplatzes haben und dass man unter diesen Umständen auf Spieler wie Özil und Gündogan verzichten sollte – es gibt schließlich ausreichend Talente auf dem deutschen Rasen!