10. 4. 2018 Mehr als die Hälfte aller Hartz IV-Empfänger hat einen Migrationshintergrund
Mehr als die Hälfte der erwerbsfähigen Hartz-IV-Empfänger in Deutschland hat inzwischen ausländische Wurzeln. Einer der Gründe dafür ist der starke Flüchtlingszuzug der vergangenen Jahre, wie eine Sprecherin der Bundesanstalt für Arbeit am 10. 4. 2018 in Nürnberg erklärte. Nach den aktuellsten Zahlen vom September 2017 haben von den 4,3 Millionen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten 55,2 Prozent einen Migrationshintergrund.
Für die Bundesagentur ist die Entwicklung nicht überraschend Da die meisten Flüchtlinge wegen fehlender Sprachkenntnisse oder Qualifikationen nach dem Abschluss ihres Asylverfahrens nicht sofort eine Arbeit finden, beziehen sie zunächst Grundsicherung von den Jobcentern. Im Februar bekamen laut Bundesagentur für Arbeit 5,95 Millionen Menschen Hartz IV. Davon waren 4,26 Millionen erwerbsfähig.
Normalerweise bekommen nur Menschen ALG II, also umgangssprachlich Hartz IV, wenn sie vorher berufstätig waren. Menschen, die nicht erwerbsfähig sind, erhalten Sozialhilfe in der gleichen Höhe wie Hartz IV, die aber von den Kommunen gezahlt wird.
Migrationshintergrund hat man nach BA-Statistik, wenn man selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Die Angabe zur Herkunft im Jobcenter und den Arbeitsagenturen ist freiwillig. Knapp 79 Prozent aller Arbeitslosen äußerten sich dazu, ihre Angaben fließen also in die Statistik ein.