8. 5. 2017 Landtagswahl-Ergebnisse
Zum zweiten Mal gab es bei den Landtagswahlen 2017 eine faustdicke Überraschung:
Hatte im Saarland vor wenigen Wochen entgegen den überwiegenden Wahlvoraussagen der Demoskopen die CDU mit 40,7 Prozent der Stimmen deutlich vor der SPD (29,61 %) und den anderen Parteien (Grüne = 4,01 %; Linke = 12,85 %, AfD = 6,18 % und FDP = 3,26 %) abgeschnitten, wiederholte sich das gestern bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein erneut, wenn auch nicht mit einem solch großen Abstand:
Die CDU errang 32,0 Prozent der Stimmen, die SPD 27,2 Prozent, die Grünen 13,2 Prozent, die FDP 11,5 Prozent und die AfD 5,9 Prozent.
Beiden Wahlen ist gemein, dass die Demoskopen vor den Wahlen wieder einmal deutlich daneben lagen, indem sie von einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vorteilen für die SPD sprachen, nach den Wahlen aber wortreich erklären konnten, dass sie eigentlich richtig lagen (wenn nicht besondere Umstände eingetreten wären, die sie nicht vorhersehen konnten).
Und offensichtlich ist der Schultz-Effekt verpufft, so es ihn denn überhaupt jemals gegeben hat. Auch er ist letztlich nur ein Produkt der Demoskopen, die einen unglaublichen Anstieg der SPD in der Wählergunst wahrzunehmen glaubten. Dies wurde noch durch die SPD bestätigt, die einen Mitgliederzuwachs von 16.000 Personen nach der Übernahme der SPD-Führung durch Schultz der staunenden Öffentlichkeit kundtaten.
Die SPD ist gut beraten, wenn sie diese Personen einmal genauer unter die Lupe nimmt und diejenigen abzieht, die einer vermeintlichen Regierungsübernahme wegen aus Karrieregründen ihr Herz für die SPD entdeckt haben. Und natürlich wird sie nicht in die Öffentlichkeit bringen, wie viele nach dem Wahldesaster wieder ausgetreten sind.
Häme gegen die SPD wäre aber völlig unangebracht, denn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ging es der CDU nach der Wahlniederlage in Baden-Württemberg ähnlich.
Das spricht nicht gegen die Parteien, die sich ihre Mitglieder nur bedingt aussuchen können. Es lässt aber einen Teil der Parteimitglieder aller Parteien in einem ganz anderen Licht erscheinen. Der geneigte Leser mag sich die Frage selbst beantworten, ob es solche Menschen auch in den Potsdamer Parteien gibt.
Wir warten gespannt auf die Wahl in Nordrhein-Westfalen.