13. 11. 2016 Der 1.000. Tatort

Im deutschen Fernsehen und damit in den deutschen Wohnzimmern wird gemeuchelt, dass es eine wahre Pracht ist. So lief am Sonntag, dem 13. 11. 2016, in der ARD der 1.000. Tatort, und addiert man den „Notruf 110“, „Morden im Norden“, „Mord mit Aussicht“ oder andere Serien hinzu, geht es im Ersten außerordentlich blutig zu.

Auch das Zweite lässt sich auch nicht lumpen: Mit „Bella Block“, „Kommissarin Heller“ oder „Kommissarin Lucas“ versucht man – auf weibliche Art – mitzuhalten und schiebt die „Rosenheim-Cops“ oder die „Soko Leipzig“ hinterher. Mit den Morden in Deutschland nicht genug:, Gemeinsam strahlen die Öffentlich-Rechtlichen in trauter Konkurrenz  auch noch ausländische Mordserien wie „Inspektor Barnaby“, „Wilsberg“, „Wallander“ u.a. aus.

Wenn man ´mal keinen Krimi sehen möchte, ist man ganz schön aufgeschmissen und muss meist auf Portale wie „Youtube“ zurückgreifen und sich sein eigenen Programm zusammenstellen.

Dazu folgende Anmerkungen:

1.      Ist schon einmal aufgefallen, dass in den Krimis die Opfer in der Regel selbst schuld haben? Über die Zunahme der Rohheitsdelikte in Deutschland braucht man sich nicht zu wundern.

2.      Nicht einer dieser in- und ausländischen Krimis wird von den Fernsehkommissaren realistisch bearbeitet und aufgeklärt. Jegliche Realität muss hinter der Dramaturgie der Drehbuchschreiber zurückstehen.

3.      Addiert man die Science Fiction-Serien oder Softies wie Rosamunde Pilcher oder das Traumhotel hinzu, kann man nur noch konstatieren, dass das Niveau der deutschen Sender ganz schön abgesunken ist.

4.      Bleiben noch die oft sehr guten Dokumentationen – aber sind sie allein die Rundfunkgebühren wert?

5.      Denn über die Qualität der Nachrichtensendungen mag sich jeder sein eigenes Urteil bilden; die Trump-Wahl in den USA ist dafür ein gutes Beispiel.

Um es auf den Punkt zu bringen: Eintausend Tatorte sind kein Ruhmesblatt für die deutsche Fernsehkultur.