26. 1. 2012 Kulturausschuss Das liebe Geld!

In der Sitzung des Kulturausschusses wurde natürlich vor allem über den Haushalt 2012 gesprochen. Aber man merkte sofort, dass es nicht Sache der KA-Mitglieder ist, sich mit blanken Zahlen und schnödem Mammon zu befassen.
Die Beigeordnete stellte den Haushalt der Kulturverwaltung vor, und die anwesenden Verwaltungsmitarbeiterinnen sowie die KA-Mitglieder nickten beifällig. – standen doch für die Produktbereiche 25 – 29 (Kultur und Wissenschaft) nach 24,2 Mio. Euro im Jahr 2011 nunmehr für das Jahr 2012 25,8 Mio. Euro zur Verfügung. Das ist  „nur“ eine Steigerung um 6,61 Prozent, aber auch diese 1,6 Mio. Euro sind ein Teil der Neuverschuldung von 12,5 Mio. Euro der LHP.
Peter Schultheiß, Potsdamer Demokraten, machte auf diese und andere Probleme bei den Auswirkungen der Verschuldung der LHP aufmerksam. Insbesondere rügte er das Fehlen von Kennzahlen in weiten Bereichen der Kulturverwaltung im Haushaltsentwurf, so dass man politisch keine Aussage machen könne, ob das Geld gut angelegt sei. Als Beispiel nannte er das Hans-Otto-Theater, bei dem weder die geplanten Zahlen der Aufführungen noch die der Neuinszenierungen oder gar die Besucherzahlen ersichtlich seien. Selbst die des Jahres 2011 wurden schamhaft verschwiegen.
Nun gut, der Kulturausschuss nahm den geplanten Haushalt zur Kenntnis und vermied damit eine Abstimmung.

Dann beschäftigt man sich mit dem „Archiv“, denn die Bürgerinnen und Bürger der LHP hatten sich auf Platz 11 des Bürgerhaushalts für den Erhalt dieses soziokulturellen Zentrums ausgesprochen. Auch hier ging es wieder ums Geld. Zwar ist das Archiv das einzige Zentrum, das kein Geld für laufende Zwecke erhält, aber für die Brandschutzmaßnahmen und die weiteren Renovierungen hat die LHP schon 625.000 Euro bereitgestellt (und davon bereits einen Teil ausgezahlt). Peter Schulheiß wagte deshalb die Frage nach den Besucherzahlen, die bei der Evaluation vor zwei Monaten schamvoll verschwiegen worden waren, und der anwesende Vertreter des Archiv Kay Kärsten gab sie mit 60.000 pro Jahr an. Das widerspricht zwar dem eigenen Augenschein, nach dem sich kaum mehr als eine Handvoll Personen dort verliert – gleichwohl muss sie erst einmal so im Raum stehen bleiben.  Es hätte ja auch keinen Sinn daran zu deuteln, denn Schultheiß sprach noch das S 13 an, von dem jeder weiß, dass es nur 7 (in Worten: sieben) Menschen aus seiner Zielgruppe erreicht, und das trotzdem von der Veraltung mit mindesten 140.000 Euro pro Jahr gefördert wird.
Wie viel Gutes könnte man nicht mit den 625.000 Euro tun, wenn sie für andere Kulturzwecke oder gar für die Schulen und den Sport zur Verfügung ständen, die ja auch im  Geschäftsbereich 2 angesiedelt sind.