16. 12. 2016 Potsdamer Demokraten sehen das Ergebnis der Umfrage zum Parkeintritt kritisch

Mehr als die Hälfte der befragten Potsdamer ist gegen einen Pflichteintritt im Park Sanssouci:

55,6 Prozent sprechen sich dagegen aus, während 44, 4 Prozent bereit sind, einen Eintritt zu bezahlen. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Umfrage der Verwaltung unter den Bürgern der Landeshauptstadt zu den drei Welterbe-Parks Park Sanssouci, Neuer Garten und Park Babelsberg.

Aber warum fragt man nach drei Parks, obwohl die SPSG nur für Park Sanssouci einen Eintritt plant?

Ein Ergebnis ist nicht überraschend: Je näher die Befragten am jeweiligen Park wohnen, desto größer ist die Ablehnung. Bei der Frage nach drei Parkanlagen hat man nahezu überall in Potsdam Nachbarn, und das Ergebnis fällt so aus wie es ist. Kann man es dann für den Park Sanssouci verallgemeinern?

Wollen wir einmal unterstellen, dass die Verfasser der Umfrage sich Mühe gegeben haben, die Fragen objektiv zu formulieren. Aber ist das überhaupt möglich? Viele Dinge sind zu komplex, als dass man sie in einen Fragebogen hineinschreiben kann. Denken wir an Dorgerlohs Vorschläge im Hauptausschuss der SVV[1]: Parkeintritt nur in der Sommersaison; Parkeintritt erst ab 10.00 h, kein Parkeintritt für Studenten und Bedienstete der Universität. Davon war natürlich im Fragebogen nichts zu finden.

Dass man aber gar die Höhe des geplanten Eintritts verschwieg, der wie ein Damoklesschwert über den Potsdamerinnen und Potsdamern schwebt, ist schon problematischer. Wir erinnern uns: Prof. Dorgerloh sprach von 2,- Euro als Eintrittspreis und 12,- Euro für die Jahreskarte. Mindestens das hätte aber auf dem Fragebogen oder in dem Anschreiben stehen müssen. Stattdessen hat man die Bürger befragt, wieviel Eintritt sie denn zu zahlen bereit wären. Konnte da noch ein anderes Ergebnis  erwartet werden?

Und es hätte auf jeden Fall im Fragebogen aufgeführt werden müssen, dass heute schon bei der Pauschale von 1 Mio. Euro pro Jahr jeder Potsdamer vom Baby bis zum Senioren-Pflegefall einen Eintritt von annähernd 6.- Euro bezahlt, ob er den Park nutzt oder nicht - allerdings aus dem Stadtsäckel und nicht aus dem eigenen Portemonnaie.

Trotz dieser Mängel erfährt man von den Bürgerinnen und Bürgern, dass  44,4 Prozent bereit sind, einen Parkeintritt – in für sie unbestimmter Höhe - zu bezahlen. Hier sollte man eher über die Zahl derer jubeln, die verantwortungsbewusst ihren Teil zur Pflege der Parkanlagen beitragen möchten.   

Wir Potsdamer Demokraten fordern deshalb den OB auf, aus den Ergebnissen der Befragung keine voreiligen Schlüsse zu ziehen und der Stiftung für weitere Jahre eine Pauschale von 1 Mio. Euro p. a. oder gar mehr anzubieten. Denn zur Gerechtigkeit gehört auch, dass die Nutzer der Parks - überwiegend die Touristen[2] -  für den Erhalt und die Pflege aufkommen sollen und nicht die Potsdamer Steuerzahler.