2. 2. 2013 Die Parallelen bei der geplanten Jungenschule des Opus Dei und dem Neubau der Weißen Flotte im Lustgarten

Privatschulen, erst recht mono-edukative Schulen, also eine Schule, in der Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet werden, sind natürlich allen links stehenden Politikern ein Dorn im Auge, widersprechen sie doch zutiefst ihrer Grundeinstellung, dass alle Kinder gleich seien. Zwar wissen alle Eltern, und erst recht die Pädagogen, dass Jungen und Mädchen in der Pubertät und noch Jahre danach nicht gleich sind; die Mädchen entwickeln sich schneller und sind damit den Jungen in den schulischen Leistungen deutlich voraus; die Jungen sind ob ihrer zweitrangigen Leistungen frustriert und suchen dort ihr Betätigungsfeld, wo sie den Mädchen überlegen sind, nämlich in der Kraft und beim Stören des Unterrichts. Zugegeben, auch das ist eine gleichmacherische Verallgemeinerung, aber im Prinzip wird es von den Erziehungspsychologen und –pädagogen so bestätigt.
Dass die Mehrzahl der Schulabgänger ohne Abschluss Jungen sind und die Mehrzahl der Abiturienten Mädchen, ist nur eine logische Folge.

Aber statt darauf zu reagieren und zumindest in den kritischen Jahren getrennte Klassen einzurichten, hält man strikt an der gemeinsamen Schulausbildung fest.

Und dann soll diese mono-edukative Schule auch noch vom Opus Dei betrieben werden! In diesem heidnischen Land werden praktizierende Christen als Fremdkörper angesehen, erst recht sind solche suspekt, die ihren Glauben ernst nehmen. Kein Wunder, dass Klöster und Orden als äußerst zwielichtig betrachtet werden, und den Ruf als schlimmsten Orden (Geheimpolizei des Vatikans) haben die Jesuiten nicht zuletzt auf Grund des Films „Der Da-Vinci-Code“ nach dem Thriller „Sakrileg“ von Ron Howard an das Opus Dei abgegeben.

Also klagen kino-gläubige Links-Politiker, natürlich auf Kosten des Steuerzahlers, gegen den Plan des Opus Dei, eine Privatschule für Jungen zu errichten. Dabei kennen sie natürlich genau das Grundgesetz und die Verfassung des Landes Brandenburg, die Privatschulen auch der christlichen Konfessionen zulassen. Aber populistisch klagt man sich durch alle Instanzen und fährt eine Niederlage nach der anderen ein. Nun hat das Bundesverwaltungsgericht ein Machtwort gesprochen, die Schule darf errichtet werden, und ob sie ein Erfolg wird, werden die Eltern bestimmen, die ihre Kinder dort anmelden – oder auch nicht.

Zumindest der Ruf der Mädchenschule in Jülich, die ebenfalls vom Opus Dei betrieben wird, ist hervorragend.

 

Wo sind die Parallelen zum Lustgarten?

Auch da weiß man, dass das Urheberrecht der Gartenarchitekten, die den Lustgarten zur Bundesgartenschau angelegt haben, einen hohen Stellenwert besitzt und kaum ausgehebelt werden kann. Beim Luisenplatz, der nun wirklich nicht sonderlich gelungen ist und dringend einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität bedarf, hat man damit schon leidvolle Erfahrungen gemacht. Gleichwohl hat man sich beim Abriss der Mercure, aus dem dann bekanntlich nichts wurde, vorschnell und wenig durchdacht auf den Glaspalast am Neptunbassin festgelegt, die eigenen Anhänger mobilisiert – und nun kann man nicht mehr zurück.

Also drohte der Baubeigeordnete eine Feststellungklage an, natürlich wieder auf Kosten der Steuerzahler, statt sich mit den Urheberrechtsträgern friedlich zu einigen. Aber das fällt Klipp schwer. Er ist eher der Hau-Drauf-Typ, statt mit Feinfühligkeit und diplomatischem Geschick einen  Konsens zu suchen. Darin wird er auch noch unterstützt vom Oberbürgermeister, der in einem unangemessenen und proletenhaften Ton vor der SVV von einer „Verarschung“ durch die Urheberrechtsträger sprach.

So verprellt man die Menschen, auf deren Mitwirken man angewiesen ist! Die Leidtragende wird wieder einmal die Weiße Flotte sein, deren Baupläne sich erneut verschieben. Als Verursacher der neuerlichen Verspätung kann man dann trefflich auf die Urheberrechtsinhaber und auf die Justiz einschlagen.

 

Und die Parallelen? In beiden Fällen: Ideologische Motive, Populismus, vorschnelles, wenig durchdachtes Handeln[1], Basta-Politik, Gerichtsverfahren bis zur letzten Instanz und dann eine ausgiebige Juristenschelte, Verschwendung von Steuergeldern, Pontius-Pilatus-Syndrom[2]!



[1] Quidquid agis, prudenter agas et respice finem (Was immer du tust, handelte klug und bedenke das Ende)

[2] Ich wasche meine Hände in Unschuld.