12. 3. 2012 Tarifstreit öffentlicher Dienst – Seid Ihr des Wahnsinns …?
Jetzt haben die öffentlichen Arbeitgeber ein erstes Angebot vorgelegt: 3, 3 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
Das macht in Potsdam bei 92 Mio. Euro Personalkosten ein Mehr von fast 3 Mio. Euro aus! Auf den Bund und die Kommunen will man es gar nicht erst hochrechnen.
Natürlich haben die Gewerkschaften das als zu gering abgelehnt. Man fordert schließlich 6,5 Prozent – und da sind 3,3 Prozent gerade einmal etwas mehr als die Hälfte. Bei einem solchen Arbeitgeberangebot ist doch noch mehr zu holen!
Und die Arbeitgebervertreter, der Bundesinnenminister und die Oberbürgermeiste und Kämmerer? Auch in ihrem Geldbeutel werden zum Abschluss der Tarifverhandlungen genau die Prozente mehr zu finden sein, die jetzt ausgehandelt werden. Denn auch sie sind Angehörige des öffentlichen Dienstes und auch für sie gilt der Tarifvertrag. Da darf man die Frage stellen, ob sie wirklich die verantwortlichen Verhandlungspartner sind, die diese verschuldete Republik benötigt.
Es geht dabei nicht um ihr Geld, wie man es bei normalen Tarifverträgen auf der Arbeitgeberseite unterstellen kann. Beim Auseinanderdriften der Löhne und Gehälter der Mitarbeiter auf der einen Seite und den Managergehälter auf der anderen Seite muss man Verständnis für einen tiefen Schluck aus der Pulle haben.
Doch wer bezahlt das im öffentlichen Dienst? Natürlich der Steuerzahler, der selbstverständlich nicht mit am Tisch der Tarifverhandlungen sitzt. Mit dessen Geld kann man trefflich Wohltaten verteilen, vor allem wenn es auch zum eigenen Nutzen ist.
Diesen Umgang mit Steuergeldern prangen die Potsdamer Demokraten seit vielen Monaten, nicht zuletzt bei den Haushaltsverhandlungen, an. Er betrifft gleichermaßen einige sozialen Einrichtungen, bei denen man manchmal den Eindruck hat, dass sie nur Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die Mitarbeiter sind, wie auch die Stadtspitze bei diversen Finanzspritzen.
Woher nehmen wir die annähernd drei Mio. Euro? Sparen wir sie bei anderen Projekten ein oder machen wir noch mehr Schulden? 12 Mio. Euro sind für 2012 vorgesehen, da kommt es auf ein bisschen mehr oder weniger auch nicht mehr an! Das "Archiv" lässt grüßen!
Und wer zahlt die Schulden wann zurück? Im Karneval dieses Jahres sagten die Narren, das seien unsere Urururenkel, und die kennen wir sowieso nicht. Unsere Generation schafft es jedenfalls nicht mehr.
Man kann nur noch verzweifeln – von Augenmaß keine Spur!