6. 12. 2023 Die PISA-Studie bringt es an den Tag

Alle drei Jahre werden nahezu weltweit die 15-järigen Schüler an Hand der PISA-Studie miteinander in den Fächern Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften verglichen. Dabei geht es nicht um die Leistungen des einzelnen Schülers, sondern um die einer ganzen Jahrgangsstufe in den teilnehmenden Ländern. So nahmen 2022 an dem PISA-Test weltweit etwa 690.000 Schülerinnen und Schüler aus 81 Ländern teil, in Deutschland 6.116 Teilnehmer.

Selbstverständlich vergleichen unsere Lehrer, unsere Eltern, unsere Schüler und natürlich auch die interessierte Öffentlichkeit die Testergebnisse in den einzelnen Staaten. Da die Schüler von ihrem Intellekt her kaum Unterschiede aufweisen, führt das letztlich zu einer Leistungskontrolle der jeweiligen Schulsysteme einschl. der Qualität und des Engagements der Lehrer.

Stellen wir kurz die Ergebnisse vor: Unsere deutschen Schüler, die eh schon keine Überflieger waren, sind erneut – im Vergleich zu den früheren Ergebnissen - deutlich abgefallen.  In den eingangs genannten Fächern Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften liegen sie irgendwo im Durchschnitt – vom „Land der Dichter und Denker“ kann man heute wahrlich nicht mehr sprechen. Gab es schon 2015 und 2018 einen nicht schön zu redenden Leistungsabfall, war der in den vergangenen Jahren signifikant. Insofern kann man zwar auf Corona verweisen, aber sie hat nicht allein Schuld.

Die positivsten Ergebnisse wurden in Singapur, Japan, und Südkorea sowie in einigen Bereichen Chinas (das Land nahm nur in einigen Regionen teil) erzielt. Deutschland liegt im Ranking auf dem 25. Platz; trösten wir uns nicht damit, dass Finnland, Lettland, Schweden und Litauen noch vor uns liegen, sondern damit, dass Frankreich, Spanien und Portugal hinter uns rangieren.

Noch eine Anmerkung zu den Geschlechterunterschieden: Wie nicht anders zu erwarten, schnitten die deutschen Jungs gegenüber den Mädchen in Mathematik besser ab, während es in den Leseergebnissen umgekehrt war.

Über den reinen Wissensvergleich hinaus wurde auch festgestellt, dass die soziale Herkunft mit ihren Auswirkungen auf die Leistungen in Deutschland ausgeprägter war als in andere Ländern. Auch die Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern seien in Deutschland stärker verbesserungsfähig.

Aber es wäre zu kurz gesprungen, die negativen Ergebnisse nur der Schule und den Lehrern anzulasten. Auch die Eltern müssen sich ´mal an die eigene Nase fassen, ob sie ihre Sprösslinge ausreichend motivieren und zum häuslichen Lernen, z. B. bei den Hausaufgaben, anhalten. Auch da dürften große Unterschiede feststellbar sein.

Allerdings wurden keine Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern herausgearbeitet. Da müssen wir auf andere Studien zurückgreifen. Eine davon wurde am 19. 11. 2023 hier veröffentlicht – auch sie gibt keinen Anlass zu Freudensprüngen!