15. 1. 2023 OXFAM legt den Finger in die Wunde

1942 wurde das Oxford Committee for Famine Relief („ Oxforder Komitee zur Linderung von Hungersnot“) in Großbritannien gegründet, Der Begriff OXFAM ist die telegrafische Abkürzung und seit 1965 der offizielle Name der Organisation. 1995 wurden Oxfam Deutschland e.V. und die gewerbliche Tochterorganisation Oxfam Deutschland Shops gGmbH gegründet.

Gerade hat OXFAM in Davos, dem aktuellen Tagungsort des Weltwirtschaftsforums, mit einer neuen Studie für Schlagzeilen gesorgt: Nach dieser Studie mit dem ebenso treffenden wir ironischen Titel „Survival of the Richest“ (Überleben der Reichsten) entfallen rund zwei Drittel (ca. 66 Prozent) des weltweiten Vermögenszuwachses auf ein einziges Prozent der Weltbevölkerung, nämlich auf die Reichsten, während die anderen 99 Prozent sich in den Rest teilen müssen.

Deutschland entwickelte sich noch ungerechter: Hier, so hat OXFAM ermittelt, stieg der Vermögenszuwachs des reichsten Prozents der Bevölkerung (ca. 850.000 Personen) in den Jahren 2020 und 2021 gar um 81 Prozent, während der Rest der Bevölkerung (ca. 84.150.000 Menschen) sich die verbliebenen 19 Prozent teilen musste. Und nun schauen Sie einmal in Ihre Gehaltsabrechnung, um wieviel Prozent Ihr Einkommen in den letzten Jahren bei schleichenden Inflation gestiegen ist!

Hier soll keiner Kapitalismus-Schelte oder gar Neid-Debatte das Wort geredet werden, aber Fehlentwicklungen dürfen und müssen trotzdem angesprochen werden. Denn auf der anderen Seite ist die Zahl der Sozialhilfe-Empfänger um 2,2 Prozent auf ca. 1,1 Mio. Menschen gestiegen. Der Ehrlichkeit halber muss aber auch erwähnt werden, dass die Zahl der Arbeitslosen um 6,1 Prozent auf ca. 5 Mio. Menschen gesunken ist. Und von den ca. 400.000 Empfängern von Sozialleistungen nach dem Asylbewerbergesetz soll hier gar nicht erst gesprochen werden.

Bringen wir es auf den Punkt: Wenn der größte Teil der Bevölkerung Einkommensverluste in den letzten Jahren hinnehmen musste, dann ist der Vermögenszuwachs des reichsten Prozents der Bevölkerung um 66 Prozent weltweit und in Deutschland gar um 81 Prozent eine absolute Fehlentwicklung oder – wie andere sagen würden – eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.

Nun  wollen wir ´mal sehen, wie unsere sozial-grün-liberale Koalition damit umgeht und ob und wie sie diesem Auseinanderklaffen der Vermögensschere begegnen wird. Habeck ist ja nach Davos gereist und wird dort sicher ein Exemplar der Studie erhalten.

Die notwendigen Konsequenzen: Ohne ein Eingreifen des Gesetzgebers werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer! Das hat mit unserer früher so hochgelobten „Sozialen Marktwirtschaft“ nun wahrlich nichts mehr zu tun, das grenzt an Raubtier-Kapitalismus!