2. 12. 2022 Die unendliche Geschichte – Der Parkeintritt in Sanssouci

Im Jahr 2020, neuere Zahlen sind wegen der Corona-Epidemie nicht aussagekräftig, waren allein im Schloss Sanssouci 330.000 Besucher, und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) schätzt die Zahl der Besucher des Parks Sanssouci auf die gigantische Zahl von 18 Mio. Menschen pro Jahr. Die überwiegende Zahl sind Touristen, die per Bus angekarrt werden oder mit PKW und Bahn den Park erreichen, hat er doch sogar einen eigenen Bahnhof.

Wenn, so argumentiert die SPSG, jeder nur zwei Euro Eintritt bezahlen würde, hätte sie nach Adam Riese Mehreinnahmen von ca. 36 Mio. Euro, von denen man allerdings nach etwas für die Personalkosten der Kontrolleure abziehen muss.

Für die sozialen Parteien in der Stadtverordnetenversammlung (SPD, LINKE, Grüne und Die Andere)  tun sich bei diesen Überlegungen allerdings Abgründe auf; lieber zahlt man seit vielen Jahren eine Pauschale von einer Million Euro pro Jahr an die SPSG, als dass man den Potsdamern zwei Euro für den Besuch im Park zumuten würde (denn die müssten ja auch aus rechtlichen Gründen den Eintritt bezahlen).

Als Prof.. Dorgerloh noch Chef der SPSG war und im Hauptausschuss der SVV für den Parkeintritt warb, konnte er sich eine Jahreskarte für sechs Euro vorstellen. Auch wäre es denkbar, den Eintritt nur im Sommerhalbjahr zu erheben, um die Potsdamer Bevölkerung nicht über Gebühr zu belasten. Trotzdem wussten es die sozialen Stadtverordneten besser und lehnten einen Eintritt mit ihrer Mehrheit ab. Und zahlen seitdem eine Million Euro an die SPSG!

Dass man in nahezu allen Parkanlagen dieser Welt Eintritt zahlen muss (Park Versailles, Park Schönbrunn u.a.), ficht sie dabei nicht an. Zugegeben, der Park um Schloss Charlottenburg in Berlin soll weiterhin ohne Eintritt betreten werden können, und da gehen bei den hiesigen Volksvertretern rote Lampen an. Warum wir in Potsdam und nicht die Berliner in Charlottenburg? So ganz Unrecht haben sie da nicht!

Bringen wir es auf den Punkt: Warum sollen wir Potsdamer mit einer Million Euro jährlich den 18 Mio. Touristen der Welt, darunter zu einem nicht geringen Teil auch den Berlinern, den Parkeintritt schenken – die Million könnte besser im Haushalt unserer Stadt verwendet werden!

Aber warum nur in Potsdam und nicht in Berlin? Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig!